„Der Freischütz“: Premiere im Schloss
Nach einer kurzen Begrüßung von Regisseurin Brigitte Fassbaender beginnt die Premiere von Carl Maria von Webers „Der Freischütz“. Bei jopera ist „Der Freischütz“ in der Nachkriegszeit angesiedelt, was an den Kostümen Susanne Özpinars und den verrußten Schlossmauern deutlich wird.
Die Handlung bleibt aber wie gehabt: Der Jägersbursch Max, verkörpert von Intendant Dietmar Kerschbaum, gerät in einen Gewissenskoflikt - soll er einen Teufelspakt eingehen, oder nicht. Kerschbaum zeigt besonders seine schauspielerische Qualität in der Verzweiflung, denn er muss beim Probeschuss treffen um seine Agathe heiraten zu können. Agathe wird von einer stimmlich wunderbar klaren Renate Pitscheider gespielt.
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Publikumslieblinge und teuflische Gehilfen
Publikumsliebling - das wird beim Schlussapplaus deutlich - sind der Bass Derrick Ballard - der im Vorjahr den Figaro gab - und heuer als Jägersbursch Kaspar, Max anstiftet. Und mit Ausstrahlung und schnarrend teuflischer Stimme spielt Gerhard Kasal den Samiel, die einzige Sprechrolle des Stückes. Seine fünf teuflischen Gehilfen machen Ballett nicht zum Dekor, sondern zum Teil der Handlung.
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Intensive Momente
Brigitte Fassbaender gelingen in ihrer Inszenierung sehr intensive Momente, zum Beispiel die Schrecken, die Max in der Wolfsschlucht begegnen. Es bleibt aber auch Raum für Humor, wenn etwa der Teufel wie eine Brautjungfer gekleidet erscheint. Die Oper „Der Freischütz“ wird in Neuhaus am Klausenbach noch bis 16. August gespielt.