Flüchtlinge: Anlaufstelle in Deutschkreutz

Im Burgenland werden weiterhin Quartiere für Kriegsflüchtlinge gesucht. Aktuell sind in Eisenstadt 158 Flüchtlinge in Zelten untergebracht. Eine weitere erste Anlaufstelle für die Kriegsflüchtlinge soll demnächst in Deutschkreutz entstehen.

Auch im Burgenland müssen die traumatisierten Menschen teilweise weiterhin in Zelten leben - aktuell sind in Eisenstadt 158 in solchen Zelten untergebracht - ein menschenunwürdiger Zustand, hieß es auch von der Landespolitik. Das Innenministerium sei in Form der Landespolizeidirektion Burgenland an ihn herangetreten, sagte der Deutschkreutzer Bürgermeister Manfred Kölly von der Liste Burgenland.

Grenzstation dafür nutzen

Der Wunsch der Behörden: in der ehemaligen Grenzstation in Deutschkreutz, die seit mehreren Jahren im Besitz der Gemeinde ist, soll eine erste Anlaufstelle für 20 bis 30 Kriegsflüchtlinge eingerichtet werden.

„Es gibt derzeit vertiefende Gespräche, wo wir sicherlich Möglichkeiten gefunden haben hier das auch umzusetzten. Aber vorerst sind die Fraktionen, die im Gemeinderat vertreten sind, am Zuge mit Gesprächen. Wir sind zwei bis drei Kilometer von der Ortschaft entfernt und es wäre sinnvoll, das wurde auch angeboten, dass drei bis sechs Polizisten draußen vor Ort sind und auch eine Polizeidienststelle eingerichtet wird“, so Kölly.

„Aufarbeitungsstelle“ für Asylwerber

Konkret spricht Kölly von einer „Aufarbeitungsstelle“ - dort würden Asylwerber für maximal 48 Stunden untergebracht, um etwa ihre Personalien festzustellen und weitere bürokratische Vorgänge zu erledigen - danach würden die Flüchtlinge weitervermittelt, so Kölly. Die Infrastruktur sei vorhanden, Umbauten nicht notwendig, unterschrieben sei aber noch nichts. „Ich denke, dass wir auch hier Solidarität für Kriegsflüchtlinge zeigen müssen. Auch wird gezeigt, dass Deutschkreutz für Leute da ist, die auch Hilfe brauchen“, sagte Kölly.

Eine ähnliche „Aufarbeitungsstelle“ hat das Innenministerium, wie berichtet, auch auf dem Gelände des österreichisch-ungarischen Polizeikooperationszentrums in Nickelsdorf eingerichtet. Dort sind die Kriegsflüchtlinge allerdings in zwei Bussen untergebracht. Diese Form einer „Not-Aufarbeitsungsstelle“ werde weiterhin bestehen bleiben, hieß es von der Landespolizeidirektion.