Heiligenkreuz: Erstbetreuung für Flüchtlinge
In den Erstversorgungsstellen werden die Daten der Flüchtlinge aufgenommen, eine medizinische Erstversorgung erfolgt. In Heiligenkreuz hat die Landespolizeidirektion schon vergangene Woche eine derartige Erstversorgungsstelle eingerichtet: das alte Zollhaus.
Samstagfrüh wurden 25 Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan von Heiligenkreuz nach Traiskirchen gebracht. Die Polizei hat davor in Heiligenkreuz ihre Daten erhoben, ihre Identität festgestellt und Fingerabdrücke genommen. Wenn nötig, versorgt das Rote Kreuz die Menschen mit Medikamenten. Sie bekommen zu essen und zu trinken, Hygieneartikel und ein Dach über dem Kopf.
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Neue Stelle in Schattendorf
Diese Erstbefragung und Versorgung passierte bisher nur in Eisenstadt und in Vordernberg in der Steiermark, erklärt Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil. „Weil diese zwei Stationen überlastet sind, ihre Kapazitätsgrenzen überschreiten, weichen wir nach Heiligenkreuz aus. Und in einem nächsten Schritt wird Schattendorf eröffnet mit einer Kapazität für zwischen 20 und 30 Flüchtlinge. Und dann werden wir auch dorthin ausweichen müssen“, so Doskozil.
Weitere Erstversorgungsstellen nicht ausgeschlossen
Die angesprochene Erstversorgungsstelle in Schattendorf (Bezirk Mattersburg) wird kommende Woche eingerichtet. Und die Polizei schließt weitere Erstversorgungsstellen im Burgenland nicht aus. Die Flüchtlingszahlen steigen rasant. Im Vorjahr wurden im Burgenland 4.500 Menschen aufgegriffen. Heuer sind es jetzt schon fast 4.000.
„Diese müssen wir bearbeiten, das ist unsere Pflicht, das sind unsere gesetzlichen Vorgaben. Wir glauben, dass wir mit diesen Maßnahmen ad hoc das Auslangen finden werden. Ich kann aber nicht zusagen, dass wir hier in zwei, drei Monaten mit diesen drei, vier Stationen das Auslangen finden werden“, so Doskozil.
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Bürgermeister sieht kein Problem
Die Erstversorgungsstelle in Heiligenkreuz ist für 30 Flüchtlinge ausgelegt, die in Schattendorf für 20, Eisenstadt für 40. Die Bevölkerung werde das akzeptieren, glaubt der SPÖ-Bürgermeister von Heiligenkreuz, Eduard Zach. „Ich sehe kein Problem damit. Das ist nur ein kurzzeitiges Datenerfassen und dann werden die Leute wieder weitertransportiert“, so der Ortschef. Die Stimmung im Ort sei gut. „Ich habe noch nichts Negatives gehört, obwohl das Thema ist erst kurzzeitig bekannt ist.“
Proteste gab es, als ein Gebäude in Heiligenkreuz ein Asylheim werden sollte - mehr dazu in Keine Widmung für Asylheim. Dieser Plan ist aber mittlerweile vom Tisch.