Unterschriftensammlung gegen Schulschließung

In Neuhaus am Klausenbach (Bezirk Jennersdorf) sorgen sich Gemeinde und Elternvertreter um den Erhalt der Neuen Mittelschule. Jetzt wurden mehr als 1.200 Unterstützungsunterschriften gesammelt und dem Landesschulrat übergeben.

Sollte im nächsten Schuljahr die Schülerzahl unter 80 fallen, würde die NMS ein Jahr später - wie es das Gesetz im Burgenland vorsieht - geschlossen. Vor allem unter betroffenen Eltern herrscht Verunsicherung, ob die Neue Mittelschule in Neuhaus am Klausenbach ab dem Schuljahr 2016/2017 weiter bestehen bleibt.

Diese Frage kann derzeit niemand wirklich beantworten. Denn wenn die Schülerzahl von derzeit 64 schon im kommenden Schuljahr nicht über 80 steigen sollte, müsste der Betrieb per Gesetz eingestellt werden. Elternvertreterin Evelin Höpperger forderte aber dennoch eine Standortgarantie. „Wir glauben, dass die Schule hier für die ganze Region wichtig ist. Wenn der Schulstandort für weitere fünf bis zehn Jahre garantiert wird, hätten die Eltern auch keine Angst, dass die Kinder mittendrin wechseln müssen“, so Höpperger.

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Sampt will Landesgesetz ändern

Der Bürgermeister von Neuhaus am Klausenbach und Landtagsabgeordneter Helmut Sampt (ÖVP) will das entsprechende Landesgesetz, das erst im Juni des Vorjahres novelliert wurde, ändern. Damals hatte er das Gesetz, mit dem die Mindestschülerzahl für Neue Mittelschulen von 90 auf 80 gesenkt wurde und die freie Schulwahl beschlossen wurde, allerdings im Landtag mitgetragen. SPÖ-Abgeordneter Ewald Schnecker warf Sampt in diesem Zusammenhang am Donnerstag Scheinheiligkeit vor.

Sampts Parteikollege Leo Radakovits sprach im Landtag bei der Sitzung am 27. Juni 2013 davon, dass man mit dem Schulpaket Beweglichkeit signalisiere und eine moderne Einstellung zu den Herausforderungen der Bildungspolitik im Burgenland habe. „Für mich als Bürgermeister ist es unverständlich, dass die politischen Verantwortungsträger des Landes, kleine funktionierende Strukturen zu zerstören. Ich sehe hier nur die Möglichkeit, die Zahl komplett wegzulassen, oder mehr Faktoren miteinzubinden“, meinte Sampt jetzt mehr als ein Jahr später.

Landesschulratspräsident Heinz Josef Zitz kann nicht ausschließen, dass der NMS-Standort in Neuhaus am Klausenbach geschlossen werden muss. „Es besteht die Möglichkeit eine Expositur von Jennersdorf zu machen. Man muss sich das pädagogisch genau ansehen, ob es sich auszahlt mit neun Kindern im Herbst eine Klasse zu eröffnen“, sagte Zitz.

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NMS Neuhaus am Klausenbach droht Schließung

Auch NMS Bernstein betroffen

Nicht nur die Neue Mittelschule Neuhaus am Klausenbach, auch andere Standorte bewegen sich derzeit knapp unter der Mindestschülerzahl. Besonders betroffen sind derzeit die NMS Bernstein mit derzeit unter 60 Schülerinnen und Schülern.