Asylquartiere: Grüne wollen Gemeinden einladen

Die Grünen wollen bei der Betreuung von Asylwerbern neue Wege beschreiten. Landessprecherin Regina Petrik möchte Gemeinden und die Bevölkerung einladen, sich aktiv in die Flüchtlingspolitik einzubringen.

Viele Menschen im Burgenland wollen Asylwerbern helfen, sagt die Landessprecherin der Grünen, Regina Petrik. Sie schlägt deshalb vor, dass das Land Gemeinden, die sich freiwillig melden, finanziell bei der Adaptierung von Gebäuden hilft.

Regina Petrik

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Regina Petrik

Jene Menschen, die wiederum freiwillig helfen wollen, sollen dann gemeinsam mit Caritas oder Diakonie die Asylwerber betreuen. „Das heißt, alles, wo es um das menschliche und das integrative Miteinander geht, ist nicht etwas, das von oben wieder verordnet wird, sondern, wo die Menschen einer Gemeinde sagen: ‚Ja, da können wir helfen und jeder auf eine andere Art und Weise‘. Und wenn man da eine handvoll Menschen zusammenbringt, dann denke ich, kommt da schon einiges Sinnvolles zusammen“, so Petrik.

„Wir können mehr, als nur Quote erfüllen“

875 Asylwerber werden derzeit im Burgenland betreut. Wären es 907, hätte das Burgenland die vom Bund vorgegebene Quote erfüllt. Aber Asylpolitik nur über Quoten zu führen, sei weder human noch zielführend sagt Petrik. „Mir gings schon darum, zu zeigen, dass wir mehr können, als nur die Quote erfüllen. Ich finde es unmenschlich immer nur zusagen: ‚Wir tun nur das Nötigste und das, wozu uns die Innenministerin zwingt‘. Das kann es nicht sein. Natürlich können wir nicht Hunderttausende retten, aber wir haben noch Potential Menschen zu retten“, so Petrik.

Petrik hofft, dass sich auch andere Parteien und Entscheidungsträger finden, die ihr Modell unterstützen. Dann könne das Burgenland eine Vorreiterrolle bei der humanen und zielgerichteten Betreuung von Asylwerbern übernehmen, so Petrik.

Steindl steht Vorschlag der Grünen offen gegenüber

Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Steindl (ÖVP) steht dem Vorschlag der Grünen grundsätzlich offen gegenüber. Wieder Grenzen aufzuziehen sei der falsche Weg. Er sei zwar wie viele andere der Meinung, dass die Probleme im Flüchtlingswesen auf europäischer Ebene gelöst werden müsse, aber dennoch gebe es auch hier von Seiten des Burgenlandes Verpflichtungen.

„Wir erfüllen derzeit die Quote nicht. Also haben wir auch eine Aufgabe zu erfüllen. Ich bin dafür, dass man sich den Vorschlag der Grünen anschaut. Nämlich nicht von oben verordnen, wie es jetzt passiert, sondern vielleicht die 171 Gemeinden einladen, zu überlegen, wie kann man das Eine oder das Andere bereithalten“, so Steindl.

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