Jüdische Friedhöfe: Zeichen der Erinnerung

Früher waren die jüdischen Friedhöfe des Burgenlandes oft unzugänglich und zugewachsen, seit einigen Jahren werden sie saniert und gepflegt und so der Nachwelt erhalten. Dafür sorgt das Projekt „Erinnerungszeichen“.

Die Initiative „Erinnerungszeichen“ geht auf eine Vereinbarung zwischen Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) und dem früheren Präsidenten der Kultusgemeinde Wien, Ariel Muzicant, aus dem Jahr 2009 zurück. Die Idee war, einerseits die Friedhöfe zu sanieren und andererseits die Schulen mit den Resten der jüdischen Kultur im Land vertraut zu machen, sagt Niessl.

„Mahnmal für kommende Generationen“

„Das muss das Land Burgenland tun, das muss unsere Gesellschaft tun, um eben für die kommenden Generationen diese Friedhöfe und Denkmäler als Mahnmal zu erhalten, um auf Fehlentwicklungen, auf Rassismus, auf Antisemitismus, auf Ausländerhass in entsprechender Form hinzuweisen“, so Niessl.

Vorbildliches Projekt

Das Projekt „Erinnerungszeichen“ gilt inzwischen als vorbildlich über die Landesgrenzen hinaus, wie Martin Eck von der Israelitischen Kultusgemeinde bestätigt. „Die IKG ist allen Beteiligten extrem dankbar für die Hilfe und Unterstützung. Das Ziel sollte einfach sein, dass wir die Instandhaltungsvereinbarungen mit den Gemeinden abschließen, dass wir die Fördermittel bekommen und dass die Friedhöfe so instand gesetzt werden, dass sie herzeigbar sind und das Kulturerbe nicht verfällt“, so Eck.

Langzeitarbeitslose pflegen die Friedhöfe

Die Friedhöfe sind jetzt weitgehend saniert und werden regelmäßig gepflegt. Als Arbeitskräfte werden durchwegs Langzeitarbeitslose herangezogen, die über das Projekt in den Arbeitsmarkt integriert werden. Die Mittel dafür kommen vom AMS und vom Europäischen Sozialfonds. Projektträger ist die Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative Re.F.U.G.I.U.S.

Links:

• Israelitische Kultusgemeinde
• Verein Re.F.U.G.I.U.S.