Urösterreichisches in Kobersdorf

Urösterreichisches Theater gab es Dienstagabend im Rahmen des burgenländischen Festspielsommers. In Kobersdorf hatte Nestroys Posse „Der Zerrissene“ Premiere. ORF-Burgenland-Kulturredakteurin Eva Hillinger mit einem Premierenbericht.

Wenn auf der Bühne ein Ensemble mit Ausstrahlung und Komödiantentum agiert, dann sind aufwändige Kulissen und pompöse Ausstattungen unnötig. Das zeigte sich heuer auch wieder in Kobersdorf (Bezirk Oberpullendorf), allerdings mit etwas Verzögerung.

Premiere Kobersdorf

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Funke springt erst nach einiger Zeit über

Um die Abgehobenheit der schnöseligen Gesellschaft des zerrissenen Herrn von Lips zu verdeutlichen, lässt Regisseurin Christine Wipplinger ihr Ensemble anfangs in den oberen Arkaden des Kobersdorfer Schlosses agieren.

Premiere Kobersdorf

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Gewollt oder nicht: Die Distanz, die sie damit zum Zuschauerraum herstellt, bewirkt, dass der Theaterfunke erst nach einiger Zeit überspringt. Vor allem Fritz Hammel als Herr von Lips muss sich erst warmspielen, um sein darstellerisches Feuerwerk voll entfachen zu können.

Premiere Kobersdorf

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Rolle ist Böck auf den Leib geschrieben

Die Rolle des sowohl in der Liebe als auch im Zorn schnell entflammbaren Schlossers Gluthammer scheint Intendant Wolfgang Böck auf den Leib geschrieben. Einer der Höhepunkte der Aufführung ist sein Duett mit Wolf Bachofner als Krautkopf.

Premiere Kobersdorf

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Publikumsreaktion

Im „Zerrissenen“ geht es um falsche und echte Freundschaft und Liebe, die sich bei der Frage Geld oder Schulden beweist. Ein zeitloses Thema, das sich das Kobersdorfer Premierenpublikum bereitwillig vorsetzen ließ, wie die amüsierten Reaktionen und freigiebig gespendeter Szenenapplaus bewiesen.

Premiere Kobersdorf

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Die Premiere bot Sommertheater mit Niveau und Unterhaltungswert, wie man es von den Schlosspielen Kobersdorf gewöhnt ist.