Eisenstadt: Diskussion um Fastfood-Restaurant

In Eisenstadt soll in der Nähe des Allsportzentrums im Herbst 2015 ein neues Fastfood-Restaurant errichtet werden. Kommende Woche soll in einer Gemeinderatssitzung das Projekt auf Schiene gebracht werden, doch es regt sich Widerstand.

Ehe die Fastfood-Filiale am Eisenstädter Bad-Kissingen-Platz errichtet werden kann, muss der Gemeinderat den Verkauf des Grundstückes absegnen. Erst dann sollen alle notwendigen behördlichen Bewilligungen für die Errichtung des Restaurants eingeholt werden, so der Plan von Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP). „Hier haben wir eine gute Situation für die Stadt. Erstens, weil wir ein Grundstück zu einem guten Preis veräußern können, zweitens weil wir ein Unternehmen in Eisenstadt angesiedelt bekommen mit etwa 25 neuen Arbeitsplätzen und drittens glaube ich schon, dass eine derartige Filiale die Gastronomieszene insgesamt bereichert“, so Steiner.

Widerstand von anderen Fraktionen

Doch bei allen anderen Fraktionen im Eisenstädter Gemeinderat - also SPÖ, Grüne und FPÖ - regt sich enormer Widerstand gegen die Fastfood-Kette an diesem Standort, der unmittelbar bei der HAK und HTL liegt. „Es ist verwunderlich, dass sich manche darüber aufregen, denn es hätte auch eine Burger King-Filiale gegeben, wenn die Stadt nicht dieses Grundstück verkauft hätte - übrigens in der Nähe des jetzigen Standortes“, sagt Steiner.

Kovacs: „Unglaubliche Vorgangsweise“

Vizebürgermeister Günter Kovacs (SPÖ) spricht von einer unglaublichen Vorgangsweise, weil die anderen Fraktionen im Vorfeld nicht über die Pläne informiert wurden. Zudem sei die Verkehrssituation am Knotenpunkt Neusiedler Straße/Ecke Bad-Kissingen-Platz ohnehin schon eine einzige Katastrophe. Dem schließt sich auch Geza Molnar (FPÖ) an. Für Yasmin Dragschitz von den Grünen hätte die Fastfood-Filiale negative Auswirkungen auf den Stadtentwicklungsplan.

Für die Grünen Eisenstadt widerspricht die Vorgangsweise der ÖVP den derzeitigen Bemühungen um das Zustandekommen des STEP (Stadtentwicklungsplan) neu. „In der Steuerungsgruppe und den Bürgergesprächen ist von offenen Planungsverfahren und Einbindung der relevanten Bevölkerungsgruppen die Rede. In der Praxis wird nicht einmal der Fachbeirat über dieses Projekt informiert, geschweige denn die anderen Gemeinderatsfraktionen“, sagt Yasmin Dragschitz, Klubobfrau der Grünen Eisenstadt.

SPÖ droht mit Auszug aus Gemeinderat

Kritik hagelt es auch dafür, dass unmittelbar bei einer Schule die Fastfood-Kette hinkommen soll. „Das ist eine Diskussion, die ich nicht nachvollziehen kann. Es gibt überall - nicht nur in Eisenstadt - verschiedenste Möglichkeiten Essen zu kaufen. Da kann man auch geteilter Meinung darüber sein, was gesund ist und was nicht“, kontert Steiner.

Sowohl SPÖ als auch Grüne haben mittlerweile Unterschriftenaktionen bzw. Online-Petitionen gegen die Fastfood-Filiale in Eisenstadt gestartet. Die SPÖ droht außerdem mit einem Auszug aus dem Gemeindrat am kommenden Mittwoch.