Tourismus-Verantwortliche fordern Reformen

Im heimischen Tourismus läuten die Alarmglocken. Die Nächtigungszahlen sind rückläufig. Hoteliers fordern lautstark Reformen, ein neues Tourismusgesetz und eine schlankere Verwaltung.

Harald Popofsits ist Geschäftsführer des Regionalverbandes Güssing-Stegersbach. Er entwickelt für die 28 Mitgliedsgemeinden Tourismuskonzepte, wie zum Beispiel das Kellerstöcklprojekt am Eisenberg. Manche Hoteliers halten diese Entwicklungsarbeit für überflüssig. Sie wollen stattdessen mehr Geld für das Marketing, was Harald Popofsits bis zu einem gewissen Grad auch nachvollziehen kann.

„Die Hotels in Stegersbach und in den Thermenorten im Südburgenland sind schon sehr gut entwickelt. Da bedarf es Marketinggelder. Das heißt, die Forderung ist durchaus gerechtfertigt. Man muss aber auch bedenken, dass eine Tourismusregion aus vielen Partnern besteht - etwa Hotels, Buschenschänke, Winzer, Museen und so weiter. Das war bisher die Aufgabe der Regionalverbände“, sagt Popofsits.

Warten auf die Reform

Man könne die drei Regionalverbände im Landessüden durchaus unter einem Dach vereinen, um Kosten zu sparen, sagt Popofsits. Auch sein Kollege Hans-Peter Neun vom Regionalverband Oberwart-Bad Tatzmannsdorf ist für schlankere Strukturen.

„Ich bin dafür, wir kennen uns bald selbst nicht mehr aus. (...) Doch ich glaube, dass sich personell nicht viel ändern wird, denn jemand muss ja die Arbeit machen“, sagt Neun.

Reformen seien notwendig, sind sich alle einig. Im Oktober gab es bei den Nächtigungen ein Minus von 3,8 Prozent gegenüber dem Oktober des Vorjahres. Jetzt warten alle auf die Reform des Tourismusgesetzes. Es ist aus dem Jahr 1992.

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