Offene Worte zu Allerheiligen

Allerheiligen und das Gendenken an die Toten habe bei den Menschen große Bedeutung, sagte Bischof Ägidius Zsifkovics am Freitag in „Burgenland heute“ und sprach auch sehr offen über die „Aufreger“ in der Diözese.

„Ich denke Allerheiligen ist noch sehr stark in unserem Volk, in den Herzen der Menschen verwurzelt, natürlich, wenn es an ein Wochenende fällt wie heuer, gehen viele Menschen auch andere Wege. Aber ich glaube, die Mehrheit der Menschen will an diesem Tag der Toten gedenken“, sagte Ägidius Zsifkovics in „Burgenland heute“, im Gespräch mit Martin Ganster.

Martin Ganster und Bischof Zsifkovics

ORF

Martin Ganster und Bischof Zsifkovics im „Burgenland heute“-Studio

Der Diözesanbischof äußerte sich auch zu den Vorgängen rund um den Bischof von Limburg und meinte: „Solche Dinge schaden immer der Kirche - unabhängig, wo sie geschehen und von wem sie initiiert werden“. Man solle aber im Urteil sehr vorsichtig sein, denn man müsse auch die Zusammenhänge kennen. „Ich wage hier auch wenig zu kommentieren, weil ich hier die Hintergründe wirklich nicht kenne“, so Zsifkovics. Es werde wohl aber ein Urteil der deutschen Bischofskonferenz und auch von Rom geben.

Bischof Zsifkovics machte im Interview auch kein Geheimnis daraus, wie viel er verdient. Sein Gehalt könne man mit dem Gehalt eines AHS-Religionslehrers vergleichen: Es seien 2.530,12 Euro.

Rücktritt des Dompfarrers „schmerzt“

Zum Rücktritt des Eisenstädter Dompfarrers Josef Prikoszovits - er legte sein Amt wegen Problemen mit dem Zölibat nieder - sagte der Bischof, dass es ihn sehr schmerze, dass der Dompfarrer, seinen Dienst vorübergehend aufgegeben habe. „Es schmerzt mich auch, dass dadurch eine Familie sozusagen durch eine Scheidung auseinandergebrochen ist - das ist für uns sicher nichts Rühmliches.“ Aber man hoffe und bete und werde sehen, wie sich Prikoszovits entscheiden werde - mehr dazu in Dompfarrer Prikoszovits zurückgetreten.

Ivandic-Entlassung von Rom bestätigt

Auch zur Entlassung von von Petar Ivandic, dem Leiter des Diözesangerichts, äußerte sich der Diözesanbischof. Ivandic sei wegen schwerwiegender Gründe entlassen worden, hieß es vor einem halben Jahr - mehr dazu in Bischof enthebt Ivandic seiner Ämter. Heute sagte Bischof Zsifkovics dazu, dass er von Rom in der rechtmäßigen Absetzung von Ivandic bestätigt wurde. „Es ist vor allem darum gegangen, dass er seine Aufgaben nicht ausgeführt hat, so wie sie ihm aufgetragen wurden, dass es auch einen großen Vertrauensverlust gegeben hat und dass es auch viele dienstrechtliche Verfehlungen gegeben hat. Auch der Umgang mit Mitarbeitern, vor allem mit Frauen, und auch der Umgang mit diözesanen Ressourcen waren bedenklich.“

Neuen Weg eingeschlagen

Die Diözese werde einen neuen pastoralen Weg beschreiten, kündigte Zsifkovics an. Man müsse sich den Herausforderungen stellen. Der Weg werde in erster Linie ein geistlicher Weg sein, in zweiter Linie auch mit Personal, Struktur und Finanzen zu tun haben. Dabei wolle man breit informieren, damit die Gläubigen gut partizipieren könnten, so der Bischof.