Simandl soll bald einvernommen werden

In der Affäre rund um den früheren BEGAS-Direktor Rudolf Simandl liegt ein neues medizinisches Gutachten vor. Demnach könnte Simandl Mitte August einvernommen werden. Derzeit sei das aus gesundheitlichen Gründen noch nicht möglich.

Der Ex-Chef der BEGAS soll einen Schaden von rund 4,5 Millionen Euro verursacht haben - etwa indem er Privatausgaben mit Hilfe von Scheinrechnungen von der BEGAS zahlen ließ. In den vergangenen Monaten konnte Rudolf Simandl nicht einvernommen werden. Sein Mandant sei schwer depressiv, so sein Anwalt Roland Kier. Nach einer Therapie sei Simandl nun wieder bei seiner Familie. Bis Mitte August könnte sich sein Gesundheitszustand so weit bessern, dass er einvernommen werden kann, attestiert ein Gutachter und empfiehlt für diesen Fall zeitlich begrenzte Vernehmungsphasen.

Simandls Anwalt geht davon aus, dass der Gesundheitszustand seines Mandanten in etwa zwei Wochen noch einmal geprüft wird. Der Sprecher der Korruptionsstaatsanwaltschaft, Erich Mayer, bestätigt das Vorliegen des Gutachtens, nennt aber keine Einzelheiten. Die polizeilichen Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen.

Weitere Details bekannt

Wie das „System Simandl“ funktioniert hat, zeigen Details, die bei den internen Untersuchungen der BEGAS-Rechtsnachfolgerin Energie Burgenland aufgetaucht sind. So liegt nun eine weitere Gärtnerei-Rechnung vor, die von der BEGAS beglichen wurde: rund 30.000 Euro für Arbeiten beim BEGAS-Center Oberwart. Diese Leistungen wurden aber nie durchgeführt, zumindest nicht beim BEGAS-Center. Eine andere Gärtnerei-Rechnung hatte die Affäre ins Rollen gebracht, als sich herausstellte, dass Simandl Gärtner-Arbeiten, die offenbar bei ihm zuhause durchgeführt wurden, von der BEGAS bezahlen ließ.

Einige zeigen Reue

Einige der Firmen, gegen die ermittelt wird, bieten nun der Energie Burgenland als tätige Reue Schadenswiedergutmachung an. So wollen einige Gastwirte insgesamt rund 25.000 Euro rücküberweisen. Ein Reisebüro, über das Simandl Privatreisen auf Kosten der BEGAS verrechnet hatte, will freiwillig rund 22.000 Euro zahlen. Insgesamt wird in dieser Causa - neben Simandl - noch gegen 14 weitere Beschuldigte ermittelt.

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