Soko Kfz gelingt Schlag gegen Autobande

Die Soko Kfz, die in der Landespolizeidirektion Burgenland angesiedelt ist, hat einer professionell und gut organisierten Diebesbande das Handwerk gelegt und den vermutlichen Haupthehler, einen Kfz-Verwerter aus der Oststeiermark, festgenommen.

Am Freitag präsentierte die Polizei das beschlagnahmte Diebesgut der Öffentlichkeit, das Ausmaß ist gigantisch. Die Polizei musste eine große Lagerhalle in Kemeten anmieten, um die beschlagnahmten Kfz-Teile auszuwerten. 500 Motoren, 800 Getriebe und mehr als 1.000 Airbags konnten bei der Hausdurchsuchung eines Kfz-Verwertungsbetriebs im Bezirk Hartberg sichergestellt werden.

Die Ermittlungen wurden von der Soko Kfz unter Chefinspektor Andreas Kummer geleitet. Auf die Spur der Bande kam man eher zufällig. Die Polizei bekam Hinweise bei Festnahmen von Autodieben. „Ein Dieb nannte schließlich einen Namen und eine Adresse, was der erste Schritt zum Erfolg war“, so Kummer.

Gestohlene Motorblöcke

Kurt Krenn

Gestohlene Motorblöcke in der Lagerhalle

Karte

Landespolizeidirektion Burgenland

Diese Karte gibt Aufschluss über die sichergestellten Teile

Diebesgut stammt von 216 Autos

Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand stammt das Diebesgut von mindestens 216 Autos, die in elf europäischen Ländern gestohlen wurden. Sechs Personen wurden bereits festgenommen. „Dieser Erfolg zeichnet natürlich das Landespolizeikommando Burgenland aus. Ich bin sehr stolz auf die Kollegen, die in monatelanger Arbeit diesen Fall aufgearbeitet haben und lösen konnten. Es ist auch ein Signal an die heimischen Konsumenten, dass man auf verlässliche Partner in der Wirtschaft achten muss“, so Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil.

Motorblöcke

ORF

Verschiedenste Frontschürzen

Motorblöcke

ORF

Jedes gestohlene Auto wurde zerlegt

Zwei Millionen Euro Schaden

Der bis jetzt festgestellte Schaden wird von der Polizei mit mindestens zwei Millionen Euro beziffert. „Es ist ein Wahnsinn, was hier gestohlen wurde. Das betrifft nicht nur die burgenländische, sondern die gesamte österreichische Wirtschaft. Ich sehe es sehr positiv, dass die Polizei den Fall gelöst hat“, zeigte sich Stefan Balaskovics von der Wirtschaftskammer betroffen.

Die Polizei hat nun die Aufgabe, soweit es überhaupt möglich ist, die rechtmäßigen Besitzer der Kfz-Teile zu verständigen. Was mit dem Rest passiert, das hat das Gericht zu entscheiden.