Zsifkovics sieht Kirche in Bewegung

Für Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics ist Ostern ein Fest der Dynamik. Er sieht auch die Kirche derzeit in Bewegung. Seine Teilnahme an einer Gedenkmesse für den verstorbenen Wiener Erzbischof Hans Hermann Groer verteidigt Zsifkovics.

Der Plan des Bischofs, an der Messe für Groer teilzunehmen, brachte Zsifkovics harte Kritik der Plattform „Betroffene Kirchlicher Gewalt“ ein. Denn Groer musste wegen einer Missbrauchsäffäre als Wiener Erzbischof zurücktreten - mehr dazu in Kritik an Bischof wegen Groer-Messe

Zsifkovics: „Kritik ist mir unbegreiflich“

„Die Kritik ist mir eigentlich unbegreiflich“, sagte der Bischof. Denn er sei von den Schwestern des Klosters Marienfeld eingeladen worden, mit ihnen gemeinsam das Hochfest der Verkündigung des Herren zu feiern, weil diese Schwestern ihn durch viele Jahre im Gebet begleitet hätten. Und für jemanden eine Messe im Rahmen dieses Hochfestes zu feiern und für ihn zu beten, das könne wohl keine Verhöhnung der Opfer sein, argumentierte Zsifkovics.

Posten des Generalvikars weiter unbesetzt

Auf die Frage, warum einige Posten in der Diözese wie zum Beispiel der des Generalvikars schon seit einigen Monaten unbesetzt sind, antwortete Zsifkovics, man habe binnen 24 Stunden drei stellvertretende Generalvikare eingesetzt. Diese würden ihre Arbeit sehr gut machen. Er wolle auch nicht unbedingt mitten im Arbeitsjahr jemanden aus seiner pfarrlichen Verantwortung herausziehen, sondern den Posten mit dem neuen Arbeitsjahr im September besetzen. Aber vielleicht komme es doch auch schon vorher zur Neubesetzung, so der Bischof.

Franziskus als Zeichen für neuen Aufbruch

Die Wahl des Papstes Franziskus ist für Zsifkovics ein Zeichen für einen Neuaufbruch: „Er ist als Mensch, glaube ich, auch einer, der sehr stark an der Basis steht, der bemüht ist, wieder den Blick auf das Wesentliche in der Kirche hinzulenken und der sich vor allem für die Armen einsetzt.“ Der neue Papst sei ein sehr charismatischer und sehr spontaner Mensch, da sei es durchaus möglich, dass er Manches anstoßt und anregt - mehr dazu in Zsifkovics zu Papst: Überrascht und erfreut. Jeder Kirchenaustritt sei einer zu viel, so Zsifkovics. Im Burgenland entwickle sich die Sache wieder gut, es sei „sehr rückläufig“.

Aufbauen statt niederreißen

„Wer an Ostern glaubt, kann nicht verzweifeln“ richtet der Diözesanbischof den Burgenländern aus. Ostern sei wirklich ein Fest des Weges der Dynamik und der Bewegung. Auch der Papst habe die Christen eingeladen, zu bekennen und nicht stehen zu bleiben, sondern zu gehen und aufzubauen statt niederzureißen.