„Vermisste“ Rohrbacherin festgenommen

Einen Knalleffekt hat es am Donnerstag im Fall jener 58-jährigen Frau aus Rohrbach bei Mattersburg gegeben, die seit Dienstag als abgängig gemeldet war: Die pensionierte Bankmitarbeiterin wurde von der Polizei festgenommen. Sie soll mehr als eine Million Euro veruntreut haben.

Seit Dienstag war die 58-jährige Frau aus Rohrbach bei Mattersburg abgängig. Ein Foto wurde veröffentlicht, die Frau blieb verschwunden. Bis Donnerstag - da wurde sie zu Hause festgenommen. Die Verdächtige selbst kehrte nach Hause zurück und verständigte selbst die Polizei.

1,2 Millionen Euro veruntreut

Angeblich soll die Frau bei der Raiffeisen-Bezirksbank Mattersburg, wo sie früher gearbeitet hatte, Geld unterschlagen haben. Das sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, Magdalena Wehofer, gegenüber dem ORF Burgenland. Nach derzeitigem Stand der internen Ermittlungen bei Raiffeisen hatte die Ex-Mitarbeiterin nur einmal zugegriffen, da allerdings gewaltig. Sie hatte vor rund drei Jahren eine Million Euro von einem internen Bankkonto abgezogen und veruntreut.

„Von der pensionierten Mitarbeiterin wurde auf bankinternen Konten manipuliert. Sie hat dabei einen Schaden von rund einer Million Euro angerichtet. Belege wurden gefälscht - das heißt es wurden Kopien angefertigt. Dadurch konnte der Betrug einige Zeit vertuscht werden. Durch eine weitere Kontrolle, wo der Originalbeleg verlangt wurde, ist die Sache aufgeflogen“, erklärt Julius Marhold, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank, im Interview mit dem ORF Burgenland.

„Genoss vollstes Vertrauen“

„Sie war Leiterin des Rechnungswesens und hat unser vollstes Vertrauen genossen. Was sie mit dem Geld gemacht hat, wissen wir noch nicht oder wohin das Geld verschwunden ist. Wir gehen davon aus, dass wir zumindest einen Teil des Geldes durch Schadenswiedergutmachung wieder zurück bekommen“, so Marhold.

Frau ist geständig

Die Bank kam der Frau im Zuge ihrer jüngsten Revision auf die Spur. Wie die Beschuldigte, die laut Staatsanwaltschaft weitgehend geständig ist, diese Summe veruntreute, ist noch nicht bekannt. Seit kurzem ist die Verdächtige in Pension.

„Die Frau wird von der Polizei binnen 48 Stunden ab der Festnahme in die Justizanstalt eingeliefert. Seitens der Staatsanwaltschaft sind wegen Flucht- und Tatbegehungsgefahr Untersuchungshaftanträge gestellt worden. Der Haft- und Rechtsschutzrichter hat binnen 48 Stunden ab der Einlieferung in die Justizanstalt zu entscheiden, ob die Untersuchungshaft zu verhängen ist oder nicht“, sagte Wehofer. Der Strafrahmen für die Veruntreuung einer so hohen Summe liege bei einer Freiheitsstrafe von ein bis zehn Jahren, so Wehofer.