Sarkophag eines Kindes entdeckt
Der Bau der Umfahrungsstraße in Schützen am Gebirge ist eine Chance für die Archäologen durch den Eingriff ins Erdreich, einen Einblick in die Geschichte zu erhaschen. Notgrabung nennt sich das im Fachjargon. Bereits beim Anbaggern des Ackerbodens hieß es für die Baumaschinen „Stopp“.
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Ungewöhnliche Bestattung für das erste Jahrhundert
Der Bagger hatte den Deckel eines römischen Steinsarges aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert aufgerissen, sagte Archäologe Kurt Fiebig vom Verein PannArch: „Es handelt sich um eine Kinder-Bestattung. Die Bestattung selbst war ungestört, das heißt sie war noch intakt, Beigaben waren drinnen - Keramik, Glas. Es handelt sich interessanterweise nicht um eine Brandbestattung, die man normalerweise in dieser Zeit vermuten würde, sondern es handelt sich um eine Körperbestattung.“ Auch Teile des Kopfes sind noch erhalten, die Zähne sind überwiegend Milchzähne. Als Grabbeigaben finden sich zwei, völlig intakte Gefäße, darunter ein äußerst seltener Faltenbecher.
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Graben als sichtbare Trennung
In unmittelbarer Nähe des Kindergrabes ist ein weiteres, allerdings ausgeraubtes Grab gefunden worden. Ein Graben habe das Gräberfeld umschlossen, so Fiebig. Das zeige auch die Geisteswelt der Römer, die das Diesseits und das Jenseits deutlich sichtbar durch einen Graben getrennt haben.
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Haus gefunden
Derzeit wird der Boden untersucht, der Eingangsbereich zu einem Haus wurde identifiziert. Der Verein PannArch wurde vor etwa einem Jahr gegründet und untersucht bei Bauarbeiten den Boden auf archäologische Funde.