Golser Wein Grund für Millionenerbe

Eine unverhoffte Millionen-Erbschaft hat in den vergangenen Tagen in der Weinbaugemeinde Gols für Rätselraten gesorgt. Jetzt scheint klar: Die Erbschaft dürfte dem Golser Wein zu verdanken sein.

Das Erbe kommt von einem verstorbenen Brüderpaar, das in den 1970er Jahren aus der damaligen CSSR geflüchtet war. In Gols (Bezirk Neusiedl am See) war man zunächst davon ausgegangen, dass die Gastfreundschaft einer Familie Grund für die große Geste gewesen sei - mehr dazu in Brüder hinterlassen Gols eine Mio. Euro. Es dürfte jedoch ganz anders gewesen sein, wie es mittlerweile scheint.

Allacher klärt auf

Die verstorbenen Brüder Georg und Radim Jetel waren mehrmals bei dem Winzer Georg Allacher zu Besuch. Die Brüder, beide Ärzte, waren in den 1970iger Jahren aus der damaligen CSSR geflüchtet. Georg Jetel war in Schweden gelandet, Radim Jetel in Wien. Allacher hatte die beiden - laut „Kurier“- dort bei der Eröffnung einer Arztpraxis, bei der seine Weine verkostet wurden, kennengelernt. Das bestätigt der Winzer im Radio Burgenland-Interview.

burgenland.ORF.at: Sie haben die beiden Brüder gekannt. Sie haben sie in Wien kennen gelernt?

Georg Allacher: Das ist richtig. Das war vor ungefähr 15 Jahren bei einer Ordinationseröffnung in Wien-Döbling. Ein Kunde von mir hat dort eine Ordination eröffnet und da war ich dabei und habe meinen Wein präsentiert. Die beiden Brüder waren auch dort.

burgenland.ORF.at: Und die beiden haben dort ihre Weine gekostet und sind später nach Gols gefahren um Sie zu besuchen?

Allacher: Die Herren waren mir lange in Erinnerung. Die haben den Weinen gut zugesprochen. Der Wein hat ihnen sehr gut geschmeckt. Sie sind dann bald darauf zu mir ins Weingut gekommen.

burgenland.ORF.at: Dann haben die Brüder immer wieder bei Ihnen Wein gekauft?

Allacher: Die beiden Herren sind dann circa drei, vier Mal im Jahr gekommen. Meistens, wenn der Georg mit dem Auto aus Schweden gekommen ist. Sie haben sich dann Wein geholt und haben eingeladen. Meistens sind sie ein paar Stunden bei uns gesessen. Wir haben uns sehr gut verstanden. Wir sind dann Freunde geworden. Die haben sich sehr wohl gefühlt bei uns.

burgenland.ORF.at: Waren Sie überrascht, als Sie von dieser Millionenerbschaft gehört haben?

Allacher: Sehr überrascht. Ich habe zwar gewusst, dass Georg gestorben ist, aber mehr habe ich nicht gewusst. Und dann habe ich gehört, dass Gols erben wird. Das ist mir unverständlich, wieso und warum, aber es ist eben so.

burgenland.ORF.at: Aber Sie sind die einzige Verbindung, die die beiden nach Gols hatten?

Allacher: Anscheinend ja.

burgenland.ORF.at: Sie selbst sind in dem Testament aber nicht bedacht worden?

Allacher: Nein, ich weiß nichts davon.

Das Interview mit Georg Allacher führte ORF-Burgenland Redakteurin Patricia Spieß.