Fünfjähriger schoss Tante in Kopf

In Hammerteich (Bez. Oberpullendorf) ist es am Montagnachmittag zu einem tragischen Unfall gekommen: Ein Fünfjähriger schoss seiner Tante mit einem Flobertgewehr in den Kopf. Die Frau wurde lebensgefährlich verletzt.

„Ich habe die Tante angeschossen.“ Mit diesen Worten kam der fünfjährige Bub gegen 13.20 Uhr in Hammerteich zu seiner Großmutter gelaufen. Diese fand dann die 21-jährige Frau blutend beim Stiegenaufgang liegend. Die junge Frau hatte eine Einschusswunde an der linken Stirnseite, das Projektil vom Kaliber .22 steckte im Kopf. Sie wurde mit dem Notarzthubschrauber ins SMZ Ost nach Wien geflogen. Die 21-Jährige schwebt laut den behandelnden Ärzten in Lebensgefahr, das Projektil kann derzeit nicht operativ entfernt werden.

Haus in Hammerteich, in dem der Schussunfall passierte

ORF/Christian Hofmann

Das Haus, in dem das Unglück passierte

Bub fand Gewehr in begehbarem Schrank

Das Kind hatte das offen abgelegte Kleinkalibergewehr in einem begehbaren Schrank gefunden, sagte Bezirkspolizeikommandant Emmerich Schedl. Der Bub hantierte mit dem Gewehr und entsicherte es vermutlich. Gerade als seine Tante nach ihm sehen wollte, löste sich der verhängnisvolle Schuss und traf die Frau aus der Entfernung von einem Meter. Die Familie des Kindes stammt aus Wien, der Urgroßvater hat in Hammerteich ein Haus.

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Das Flobertgewehr

Bei einem Flobertgewehr oder Zimmerstutzen handelt es sich um eine ab 18 Jahren frei erhältliche kleinkalibrige Waffe, die zumeist als Sportschützengewehr verwendet wird. Die Munition ist zumeist vom Kaliber 4,4 bis 4,65 mm. Hinter das runde Projektil wird eine kleine Kapsel geladen, die keine Pulverladung, sondern nur eine geringe Zündmasse enthält, die für eine niedrige Mündungsgeschwindigkeit sorgt.

Flobertgewehre benötigen in Deutschland eine Waffenbesitzkarte, da sie der Definition einer scharfen Schusswaffe entsprechen. In Österreich sind sie ab 18 Jahren frei erhältlich.