Hohensteiner-Prozess: Urteil steht fest

Der angeklagte Serbe im Fall Hohensteiner wurde für schuldig befunden und wegen schweren Raubs zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und einem Monat verurteilt. Die Strafe ist noch nicht rechtskräftig.

Sechs Jahre und ein Monat hat der 27-jährige serbische Staatsbürger ausgefasst. Damit hat er, rechnet man Strafen in Deutschland und Slowenien dazu, insgesamt 13 Jahre abzusitzen. In der Urteilsbegründung heißt es: Bei dem Überfall in Eisenstadt habe es sich um ein Schwerverbrechen gehandelt, wie sie nur selten im Burgenland vorkämen.

„Ein Schwerverbrecher“

Der Verurteilte sei mithin ein Schwerverbrecher, der sicherlich wisse, wer damals geschossen hat. Möglicherweise gebe er den Namen nur deshalb nicht preis, weil das sein Todesurteil sein könnte.

Die Erklärung des Angeklagten, er sei nachdem er das Fluchtfahrzeug abgeliefert hatte mit einem Direktzug nach Wien gefahren, sei lachhaft, so der Richter. Dem Opfer Bernd Riedl wurden 70.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen und der Republik Österreich 121.000 Euro Schadenersatz für das geleistete Pflegegeld. Das Verfahren, so der Richter weiter, sei wegen der Beweislage schwierig gewesen, auch wenn die Ermittler hervorragende Arbeit geleistet hätten.

Mit Pistole geschlagen

„Er ist die Stiege raufgekommen und hatte eine Maske auf“, schilderte die Firmenchefin Helga Hohensteiner am zweiten Prozesstag. Während der Räuber mit ihr in den unteren Teil des Geschäfts gegangen sei, habe sie den Knopf für den stillen Alarm betätigen können. „Dann sind wir vor der Tür gestanden. Er hat mit der rechten Hand meinen Hals gehalten.“ Der Täter habe ihr mit der Pistole in die rechte Seite geschlagen. Die Schmerzen habe sie im Schock nicht gespürt.

Der Prozess am Landesgericht Eisenstadt

ORF

Helga Hohensteiner im Interview mit dem ORF Burgenland.

Mit schwerem Gerät vorgegangen

„Die anderen liefen gezielt ins Geschäft, hatten aber keine Waffen“, berichtete die Frau. Die beiden Komplizen seien zu den Vitrinen und hätten das Glas mit „schwerem Gerät“ eingeschlagen. Die Unternehmerin ging davon aus, dass die Räuber vor dem Überfall genau instruiert worden waren: „Sie haben gezielt jede Uhr aus der Auslage genommen, was ihnen gesagt wurde. Die haben keine Ahnung, wenn sie ihnen zwei Uhren hinlegen, welche die teure und welche die billige ist.“ Eine Vitrine mit billigeren Zeitmessern hätten die beiden zerschlagen, jedoch keine der Uhren mitgenommen.

Der Prozess am Landesgericht Eisenstadt

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Das Juweliergeschäft Hohensteiner in Eisenstadt.