Heftige Kritik an Arbeitsmarktservice

Im Vorfeld des 1. Mai hat die Arbeiterkammer Donnerstagabend zu einem Empfang in Oberschützen geladen. Dabei wurde Kritik am AMS geübt: Neue Jobs würden immer häufiger von Ausländern besetzt - zu Lasten heimischer Arbeitnehmer.

Die Stimmung beim Empfang zum „Tag der Arbeit“ war grundsätzlich gut. An die 300 Gäste waren nach Oberschützen gekommen. Dennoch es gebe es auch einen Wermutstropfen, sagte der Präsident der Arbeiterkammer Burgenland, Alfred Schreiner - und zwar die Liberalisierung des Arbeitsmarktes betreffend.

Jobs gehen an Ausländer

Wenn das AMS behaupte, die Öffnung des Arbeitsmarktes hätte keine Auswirkungen auf den heimischen Arbeitsmarkt gehabt, so sei das falsch. „Wir haben heuer um 2.500 Arbeitsplätze mehr, aber trotzdem um 150 Österreicher weniger im Burgenland beschäftigt und alle neuen Arbeitsplätze sind rein statistisch von Ausländern besetzt worden“, so Schreiner. Er verlangt vom AMS verstärkt darauf zu achten, Österreicher zu vermitteln - mehr dazu in Ein Jahr Arbeitsmarktliberalisierung. Außerdem sollten Bund, Land und Gemeinden Aufträge nur an Firmen vergeben, in denen ordentlich gearbeitet werde.

Konflikt mit Sengstbratl

Auch die SPÖ bleibt bei ihrer Kritik an AMS- Chefin Helene Sengstbratl. Soziallandesrat Peter Rezar (SPÖ) hat eine gemeinsame Pressekonferenz mit ihr am Freitag abgesagt. Die AMS-Chefin habe den Ernst der Lage auf dem Arbeitsmarkt nach der Liberalisierung nicht erkannt, sagte Rezar.

Scheinfirmen besser kontrollieren

Ein zunehmendes Problem seien im Burgenland auch sogenannte Scheinfirmen, sagte Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ). Da brauche es eine Aufstockung der Finanzpolizei, um schärfer kontrollieren zu können, zum Schutz der burgenländischen Firmen und Arbeitnehmer.

Ziel der Arbeiterkammer für die nächsten Monate sei das Erreichen der Vollbeschäftigung, eine gerechte Lohnerhöhung für das nächste Jahr sowie soziale Sicherheit für alle Arbeitnehmer, sagte AK-Chef Schreiner.