Betriebe kämpfen für Güterverkehr

Der Personenverkehr auf der Bahnlinie Oberwart - Friedberg ist bereits eingestellt. Der Güterverkehr auf der Linie ist bei weitem nicht kostendeckend und die ÖBB würde ihn gerne loswerden. Doch es gibt einige Firmen wie Unger Stahlbau in Oberwart, die die Bahn dringend brauchen.

Zwischen Oberwart und Rechnitz wurde der Güterverkehr wegen der desolaten Gleisanlage schon eingestellt.

Schienen

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Schienen auf der Strecke Oberwart - Rechnitz

Kein Geld für Sanierung

Die Gleisanlage zwischen Oberwart und Rechnitz ist in privater Hand. Sie gehört der Firma Schuch in Großpetersdorf. Die hat im November den Betrieb eingestellt. Die Strecke sei nicht mehr befahrbar. Man sei nicht in der Lage, eine Sanierung zu finanzieren, sagte Adolf Schuch.

Man habe bei Bund und Land um Anschlussbahnförderung angesucht, erzählte Schuch. Es würde um einen Kostenbeitrag von zirka zwei Millionen Euro gehen. Bekomme man die Förderung, dann werde die Strecke Oberwart - Großpetersdorf saniert und dann könnte man den Güterverkehr wieder aufnehmen, so Schuch. Die Förderungen blieben aus, weil Schuch einige Auflagen nicht erfüllen konnte.

Firmen wollen Güterbahn erhalten

Die Betonfirma Kölbl in Rechnitz muss ihre Produktion nun per Lkw nach Oberwart bringen und kann erst dort auf die Bahn verladen. Es entstehen erhebliche Mehrkosten. Auf die Bahn angewiesen ist auch die Firma Unger Stahlbau in Oberwart. Sie kann überlange Stahlträger aus Platzgründen nicht per Lkw transportieren. Unger setzt sich nun dafür ein, dass wenigstens der Güterverkehr zwischen Oberwart und Friedberg erhalten bleibt.

Schienen zum Firmengelände

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Bahngleise zum Firmengelände von Unger Stahlbau

Vorsichtig optimistisch

Landesverkehrskoordinator Peter Zinggl lässt derzeit das Potenzial erheben. Es wird untersucht, welche Tonnagen die an der Strecke liegenden Firmen theoretisch auf die Bahn bringen könnten. Zinggl ist vorsichtig optimistisch: „Wir stecken doch Einiges an Ressourcen in diese Potenzial-Analyse und in die Arbeiten an dieser Strecke. Insofern wäre es widersinnig, wenn ich sagen würde, ich glaube nicht daran.“ Land und Firmen haben in Verhandlungen mit den ÖBB erreicht, dass der Güterverkehr zumindest nicht gleich eingestellt wird.