Pamhagen und Sarrod: Streit über Radweg

Ein grotesker Radwegstreit trübt das Klima zwischen Pamhagen und der ungarischen Nachbargemeinde Sarrod. Dort wollte man nämlich eine zusätzliche Variante zum Radweg rund um den Neusiedler See errichten. Doch Pamhagen legt sich quer, weil es um Gäste fürchtet.

Zwischen Apetlon und Pamhagen führt der Neusiedler-See-Radweg B10 direkt an die ungarische Grenze. Genau hier will die ungarische Nachbargemeinde Sarrod einen neuen Radweg anschließen, der näher am See verlaufen und direkt am Nationalpark vorbeiführen würde.

Angst ums Geschäft der Gastronomie

Doch der Pamhagener Bürgermeister Johann Munzenrieder (SPÖ) fürchtet um das Geschäft seiner Gastwirte und Beherbergungsbetriebe und legt sich quer: „Wenn der Ungarische das gut beschriftet, werden wahrscheinlich von zehn Radfahrern drei, vier abbiegen und diese drei, vier sind für Pamhagen schon zu viel.“

Der Sarroder Bürgermeister Lajos Turi ist enttäuscht. Der ursprüngliche Plan sei gewesen, mit Pamhagen gemeinsam ein grenzüberschreitendes EU-Projekt für den Radweg einzureichen, leider habe Pamhagen aber sehr ablehnend reagiert.

Radweg droht Sackgasse zu werden

Jetzt baut Sarrod den Radweg über ein nationales EU-Projekt mit geringerem Förderanteil und strebt einen Anschluss ans burgenländische Radwegnetz über das Gebiet der Pamhagener Nachbargemeinde Apetlon an. Bis Ende Juni soll alles fertig sein - so der Plan der Ungarn. Da aber auch Apetlon sehr zurückhaltend reagiert, bleibt abzuwarten, ob die neue ungarische Radroute eine Sackgasse wird.