Kälte: Notschlafstellen verstärkt genutzt

In Österreich sind in den vergangenen Tagen zwei Menschen erfroren. Besonders schlimm ist die sibirische Kälte für Obdachlose. Nicht nur in den Großstädten, auch im Burgenland werden derzeit Notschlafstellen verstärkt genutzt.

Seit Dezember des Vorjahres gibt es in Eisenstadt ein Haus für Obdachlose. Die Fürst Esterhazy Privatstiftung hat dem Verein Freiraum Pannonia ein Gebäude in der Meierhofstraße zur Verfügung gestellt - mehr dazu in Freiraum Pannonia: Haus für Obdachlose. Der Bedarf ist gegeben, sagte Robert Tobler vom Verein Freiraum Pannonia.

„Noch Schlafplätze frei“

„Derzeit haben wir im Haus fünf Personen untergebracht, wobei sich heute wieder eine Person aus dem Mattersburger Bezirk angemeldet hat, deswegen ist es mit der Kapazität ein wenig eng geworden. Wir haben jetzt von einer Oberpullendorfer Fliesenfirma Stockbetten bekommen und haben derzeit noch 17 Schlafplätze frei“, so Tobler.

Notschlafstelle der Eisenstädter Dompfarre

Eine Notschlafstelle betreibt in Eisenstadt auch die Dompfarre. Rund 30 Menschen hat das kleine Zimmer mit Dusche und WC bereits Unterschlupf gewährt, sagte Dompfarrer Josef Prikoszovits. „Das sind zum Einen Menschen, die kein Obdach haben, die dann anklopfen und ein Quartier suchen. Das sind auch Menschen, die aus dem Gefängnis entlassen werden“, so Prikoszovits weiter.

Notquartier auch in Oberwart

In Oberwart hat die evangelische Pfarre ebenfalls eine solche Notschlafstelle eingerichtet. Eine landeseigene Notschlafstelle gibt es im Burgenland hingegen nicht. Für Frauen und Familien stehen im Bedarfsfall das Sozialhaus Oberwart und für Männer ein Wohnheim in Wiener Neustadt zur Verfügung.

Im Akutfall an BH wenden

Sollte dennoch jemand obdachlos werden, so kann er sich im Akutfall an die Bezirkshauptmannschaften (BH) wenden, wo ihm sicher geholfen wird, heißt es dazu aus dem Büro von Soziallandesrat Peter Rezer (SPÖ). In der Regel wird als Überbrückungshilfe ein Zimmer in einer Pension oder in einem Gasthaus finanziert.