Anpfiff zur Schiedsichter-Offensive

In den zwei höchsten Fußballspielkassen Österreichs gibt es momentan keinen einzigen burgenländischen Schiedsrichter. Der burgenländische Verband möchte das ändern und will künftig verstärkt auf die Jugend setzten.

Schiedsrichter zu sein, ist im Fußball wohl der undankbarste Job. Damit es in den beiden ersten Fußballligen Österreichs - in der Bundesliga und in der Erste Liga - wieder einen burgenländischen Schiedsrichter gibt, setzt man im burgenländischen Verband auf die Jugend: „Wir haben wirklich das Glück, dass hier Nachwuchs da ist. Dadurch können wir auf Qualität schauen und den Standard der Leistungen erhöhen“, so Ernst Tumberger, Regelreferent des burgenländischen Schiedsrichterkollegiums (BSK).

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Der Schiedsrichter-Grundkurs wird gut angenommen

Günther Benkö als Vorbild

Ein Vorbild ist Günter Benkö, Burgenlands letzter internationaler Top-Schiedsrichter. Neben seinen Einsätzen bei Welt- und Europameisterschaften pfiff Benkö auch das Europapokal-Finale 1999. „Wir sind auf einem guten Weg. In ein, zwei Jahren werden wir unser Ziel erreicht haben“, gibt sich Ernst Tumberger optimistisch.

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Günther Benkö, Österreichs letzter internationaler Top-Schiedsrichter

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Regelreferent Ernst Tumberger zeigt vor, wie man richtig den Ball einwirft

Sendungshinweis

„Burgenland heute“, 26.3.2017

Die Grundkurse bieten den Kandidaten einen Einblick in die Schiedsrichter-Tätigkeit. Viele bringen bereits Erfahrung mit und wollen dem Fußball treu bleiben: „Ich habe selber 30 Jahre Fußball gespielt. Es hat mich schon immer interessiert, das Spiel nicht nur von der Spieler-Seite aus, sondern auch von der Schiedsrichterperspektive aus zu sehen“, sagt etwa Grundkursteilnehmer Markus Bauer. Ähnlich klingt das bei Ferhan Özmen: „Ich habe zehn Jahre lang Fußball gespielt. Damit ich weiter sportlich aktiv bleibe, möchte ich jetzt Schiedsrichter werden.“

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Auch Frauen wie Kathrin Huber sind am Job des Schiedsrichters interessiert

Nicht nur Männer pfeiffen

Der Job des Schiedsrichters ist schon lange keine reine Männerdomäne mehr. Auch Kathrin Huber nimmt beim Kurs teil: „Viele Freunde fragen mich, warum ich mir das antue. Aber mich spornt das an, und ich möchte mich durchsetzen.“ Wenn man seine Aufgaben gut mache, dann werde man auch keine Probleme bekommen, so Huber.

Das Interesse am Schiedsrichterkurs wird immer größer. Die wichtigste Eigenschaft für diesen Job ist laut Tumberger die Liebe zum Fußball. „Und man muss auch die Bereitschaft haben, immer wieder im Leben etwas Neues zu lernen“, so Tumberger.