Buschenschank in London

London ist eine der teuersten Städte der Welt. Junge Winzer aus dem Burgenland wollen daher auch dort Fuß fassen. Um den Briten die burgenländische Kultur näher zu bringen, wird in London regelmäßig ein Buschenschank veranstaltet.

Das Lokal „Newcomer Wines“ liegt im Osten von London. Ein Buschen über dem Eingang weist daraufhin, dass hier burgenländisches Kulturgut zelebriert wird. Winzer Christoph Wachter aus Deutsch-Schützen ist nach London geflogen, um hier einen Buschenschank zu veranstalten. „Es gibt zum Beispiel Kümmelbraten, Liptauer, Verhacktertes - also ganz was Simples, was für uns eigentlich selbstverständlich ist. Wir zeigen in Kombination mit unseren Weinen, dass das super zusammenpasst“, so Wachter.

Der Buschenschank ist für Wachter eine Möglichkeit, seine Weine im Ausland zu präsentieren. „Für mich persönlich ist es extrem wichtig, im Ausland tätig zu sein, in Städten unterwegs zu sein wie London. Nächste Woche bin ich in New York und auch sehr viel in Europa unterwegs. Weil einfach unsere Blaufränkisch oft einmal schwer verstanden werden im eigenen Land und im Ausland hoch respektiert werden“, so Wachter.

Buschenschank in London

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Der Buschenschank soll die Kombination von Wein und traditionellen Schmankerln zeigen

Buschenschank-Kultur näherbringen

Der Buschenschank findet im Weinlokal von Peter Honegger statt. Der Wiener hat sich auf den Import von österreichischen Weinen spezialisiert. Eine Flasche Blaufränkisch hat in London einen Verkaufspreis ab 20 Euro. „Es ist toll, wenn man Leuten etwas von seiner Heimat näherbringen kann - aber trotzdem im Kontext von London, einer der größten Städte der Welt“, so Honegger.

Christoph Wachter bekommt Unterstützung von der Wiener Winzerin Jutta Ambrositsch. „Diese Grundehrlichkeit - das ist das Schöne an der Buschenschank. Da ist nix gekünstelt. Da kommt man einfach rein, man weiß was man kriegt“, so Ambrositsch.

Buschenschank in London

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Winzer Christoph Wachter (rechts) veranstaltet den Buschenschank

Kommt gut an

Was Speis und Trank betrifft, gibt es in London nichts, was es nicht gibt. Ein Buschenschank nach burgenländischem Vorbild ist hier aber trotzdem eine Besonderheit. Egal, ob Wein aus dem Südburgenland oder Kümmelbraten - sowohl den Briten, als auch den vielen Auslandsauslandsösterreichern schmeckt es hier.

Sendungshinweis

„Burgenland heute“, 16.3.2017

„Es ist schon cool, einfach mal das Burgenland kennenzulernen, und noch dazu in London, die verschiedenen Weine auszuprobieren“, so der Linzer Peter Pesl. „Ich bin ursprünglich aus dem Burgenland, meine ganze Familie ist aus dem Burgenland. Für mich war es ein wenig Heimatgefühl zu haben hier in London“, sagte Yvonne Bader. Masayo Nuttall meinte, dass sie das Essen und die Location super fände. Und Stephen Cooper aus London lobte das Essen samt Wein und fand, dass sich das Burgenland als netter Urlaubsort empiehlt.

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Die Besucher verkosten Wein und Kümmelbraten

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Auch die Wiener Winzerin Jutta Ambrositsch präsentiert sich in London

Wein teurer wegen Brexit

Mehr als vierzig Prozent seiner Weine exportiert Wachter ins Ausland. Kein Wunder also, dass beim Buschenschank in London auch das Thema Brexit diskutiert wurde. „Wenn es Brexit gibt und so weiter, dann wird es nach wie vor unsere Weine hier geben. Vielleicht um ein paar Pfund teurer, aber ist halt so“, sagte Wachter.

„Ich wünsch uns allen, dass es sich für uns alle gut ausgeht. Aber ich weiß auch - das hat sich gezeigt mit dem Moment des Brexit - dass es schwieriger war für unsere Partner hier Wein zu verkaufen und dass die Weine automatisch teurer werden“, so Ambrositsch. Auch wenn der Wein teurer werden sollte - zumindest die Besucher des Buschenschanks wird das wohl nicht davon abhalten, weiterhin burgenländischen Wein zu trinken.