Wahre Liebe: Seit 70 Jahren verheiratet
Es sei damals Liebe auf den ersten Blick gewesen, sagt der 93-jährige Rudolf Kleiner und lächelt seine drei Jahre jüngere Frau Erna zärtlich an. Die beiden rüstigen Senioren pflegen auch heute noch, nach 70 Jahren Ehe, einen ausgesprochen liebevollen Umgang. Immer wieder erhalte sie von ihm Liebeserklärungen, schwärmt Erna Kleiner von ihrem Mann.
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Beim Dreschen verliebt
Kennengelernt haben sich die Bauerntochter aus Donnerskirchen und der 1946 aus Ungarn vertriebene Deutschlehrer beim Dreschen auf dem Feld. „Ich habe die Garben mit Bändern geschnürt und bei der Gelegenheit ein Band um den Rudolf gewickelt“, schmunzelt Erna. „Ich war aber auch sehr fesch damals!“, schäkert Rudolf zurück. Bis für die beiden die Hochzeitsglocken läuten durften verging noch einige Zeit, das erste Kind war da schon unterwegs: „Ein weißes Kleid wäre deswegen nicht mehr erlaubt gewesen, ich trug ein Hochzeitskleid in Schwarz und Weinrot,“ sagt Erna.
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Sendungshinweis
„Guten Morgen Burgenland“, 24.1.2019
Vier Kinder, acht Enkel, elf Urenkel
Aus der Ehe der beiden sind schließlich vier Kinder hervorgegangen, zwei Söhne und Zwillingstöchter. Mittlerweile gibt es acht Enkel und elf Urenkel, über deren Besuch sich Erna und Rudolf immer besonders freuen. Das Fest der Gnadenhochzeit wird die Familie mit einem Gottesdienst und einem gemeinsamen Mittagessen feiern.
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Reden als Rezept
Rücksicht nehmen und Freiräume erlauben, das sind nach Meinung des Gnadenhochzeitspaares wichtige Voraussetzungen für eine gute Ehe. Ihr persönliches Rezept für die ewige Liebe sei aber vor allem „reden“. Probleme immer ansprechen, nichts verschweigen und stets das Gespräch, auch die Plauderei mit dem anderen suchen. „Wir sitzen oft bis um Mitternacht und reden über Vergangenes, die Familie, das Leben“, sagt Rudolf Kleiner, „dann gehen wir entspannt zu Bett.“ Seine Frau Erna ergänzt: „Und im Bett nehmen wir uns seit Jahrzehnten zum Einschlafen bei der Hand.“
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Karten spielen, spazieren gehen
Geistig und körperlich so lange wie möglich fit zu bleiben, das ist den beiden wichtig. Sie spielen oft und gerne Karten, vorzugsweise Schnapsen. Nach dem Essen stehen bei gutem Wetter immer tausend Schritte auf dem Programm. Rudolf unterstützt Erna, die nicht mehr sehr gut sieht. Erna stützt Rudolf, der zum Gehen eine Krücke benötigt. „Das muss so sein, dass man füreinander da ist!“, bestätigen beide.