Trauer mit Naturheilmitteln bewältigen

Trauer kann zu intensiven Reaktionen bis hin zur Depression führen. Dann sollte man professionelle Hilfe suchen. Miriam Wiegele kennt aber auch Naturheilmittel, die helfen Trauerzustände zu überwinden.

Trauer ist ein seelischer Schmerz, der eintritt, wenn dem Menschen etwas verloren geht, was ihm lieb und vertraut war, insbesondere, wenn er einen Angehörigen durch dessen Tod verliert. Eine durch Trauer verursachte Gemütsstimmung kann aber auch durch den Verlust eines geliebten Menschen oder Tieres entstehen. Das Trauern kann aber auch zum Überwinden des Leids helfen.

Trauer bezeichnet einen emotionalen Zustand mit einem Gefühl der Niedergeschlagenheit, eines seelischen Rückzugs und Mangel an Lebensfreude. Die Trauer verlauft gewöhnlich in mehreren Phasen. Die Betroffenen befinden sich zu Beginn meist in einer Art Schockzustand, wollen nicht wahrhaben, dass ein geliebter Mensch gestorben ist. Sie erleben eine depressive Phase und hadern mit dem Schicksal.

Körperliche Reaktionen wie Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, etc. oder andere Krankheitssymptome treten auf. Dann sollte die „Zeit, die alle Wunden heilt“ beginnen. Der Gedanke an den verlorenen Angehörigen lässt weniger verzweifeln. Der Trauernde beginnt sich wieder auf das „Hier und Jetzt“ zu konzentrieren und den Blick in die Zukunft zu richten. Um zu verhindern, dass aus dem Trauerzustand ein krankhafter depressiver Prozess wird, sollte man auf Heilmittel aus der Pflanzenheilkunde zurückgreifen.

Bach-Blütenessenzen zur Bewältigung der Trauer

Bach-Blüten sind sanfte Mittel, die bei Seelenzuständen wie Trauer und Verzweiflung helfen können. Bach-Blüten können dazu beitragen, Vertrauen in die eigenen Kräfte und Optimismus zu entwickeln, Selbstvertrauen, aber auch einen positiven Blick in die Zukunft zu finden.

Notfalltropfen: Sie sind eine Mischung verschiedener Blütenessenzen und das erste Mittel, das bei der Schocksituation der Todesnachricht bis hin zur Bewältigung des Begräbnisses eingenommen werden sollten.

Die anderen Mittel in den Notfalltropfen:

Star of Bethlehem: Gegen den Schock und Betäubung

Cherry Plum: Gegen das Gefühl, „abzutreten“.

Impatiens: Zur Bewältigung von Stress und der Spannung der Notsituation

Rock Rose: Um zu verhindern, dass der Schmerz des Verlustes in Panik ausartet. Man kann die Notfalltropfen nehmen, oder die Mittel auch einzeln nehmen.

Mustard: Hilft zu verhindern, dass man in Trauer versinkt.

Olive: Wenn man durch die Trauer seelisch und körperlich erschöpft ist.

Sweet Chestnut: Wenn man das Gefühl hat, durch den Verlust an der Grenze dessen, was man aushalten kann, angelangt zu sein.

Gorse: Für die Phase, wo man das Gefühl hat, mit dem Verlust nicht fertig zu werden.

Holly: Für die Phasen, wo man beginnt, sich wieder anderen Menschen zuzuwenden und neue Perspektiven zu entwickeln.

Walnut: Nennt man die „Neubeginn- Blüte“. Hilft, die veränderten Lebensumstände mit neuer Kraft anzugehen.

Bach-Blüten gibt es in der Apotheke zu kaufen. Die Apotheker sind auch bereit, die gewünschten Mischungen in einnahmefähiger Form herzustellen. Üblicherweise nimmt man täglich vier mal vier Tropfen, kann die Einnahmehäufigkeit aber auch je nach Gefühl erhöhen. Die Einnahme von Bach-Blüten kann auch ergänzend zu schulmedizinischen oder homöopathischen Heilmitteln erfolgen.

Stimmungsaufhellende Heilpflanzen

Die Pflanze, die am besten hilft, Trauer zu bewältigen, ist das Johanniskraut. Wissenschaftlich gut untersucht und klinisch anerkannt, hilft Johanniskraut sowohl als Tee und auch in Form standardisierter Präparate aus der Apotheke nicht nur bei Depressionen, sondern auch bei Trauerzuständen beginnend von der Akutsituation des Verlustes bis hin zu den Phasen der Trauerarbeit. Vor allem hilft Johanniskraut dort, wo sich Trauer zu einer depressiven Phase zu entwickeln beginnt.

Johanniskraut

Miriam Wiegele

Johanniskraut

Vorsicht ist geboten, wenn man Johanniskraut in Form hoch dosierter Präparate anwendet, da es zu Interaktionen mit anderen Medikamenten kommen kann. Man sollte sich in der Apotheke beraten lassen oder den Beipackzettel genau lesen. Als Tee (im Aufguss ein TL Kraut pro Tasse) kann man Johanniskraut zwei bis drei Wochen ohne Bedenken anwenden.

Sendungshinweis:

„Radio Burgenland Vormittag“, 30.10.2012

Eine besonders wirkungsvolle Form der Anwendung von Johanniskraut ist ein Präparat aus der anthroposophischen Medizin, wo Hypericum mit Gold (Aurum) gedüngt wird. Aurum wird in der Homöopathie häufig gegen Depressionen eingesetzt. Hypericum mit Gold gedüngt, verstärkt die Stimmung aufhellende Wirkung des Johanniskrauts mit der starken Wirkung von Gold und hilft (in Tropfenform aus der Apotheke) vor allem auch in der Akutsituation wie dem Begräbnis.

Hafer: In Form der homöopathischen Urtinktur (täglich drei mal fünf Tropfen) hilft Avena sativa dann, wenn man von dem Verlust so bedrückt ist, dass man jegliche Lebenslust verliert und nur grübelt, warum dieser Verlust einen treffen musste.

Baldrian

Miriam Wiegele

Baldrian

Baldrian: Bekannt ist Baldrian primär als Schlaf fördernde Heilpflanze. Doch neuere Studien konnten zeigen, dass Baldrian auch bei seelischen Unruhezuständen wie Trauer helfen kann. Am besten verwendet man Baldrian in Form der Tinctura valerianae, also der altbewährten Baldriantropfen (täglich mehrmals 20 Tropfen).

Passionsblume

Miriam Wiegele

Passionsblume

Passionsblume: Ähnlich wie beim Baldrian ist die Passionsblume primär als schlafförderndes Mittel bekannt. Neue klinische Studien belegen aber auch eine gute angstlösende Wirkung. Die Passionsblume hilft also auch bei Trauerzuständen mit Angst vor der Zukunft. Einnahme entweder in Form von Tee (Aufguss ein TL pro Tasse) oder fertige Präparate.

Taigawurzel: Wird auch sibirischer Ginseng genannt. Die Anwendungsgebiete sind ähnlich wie beim koreanischen Ginseng Erschöpfungszustände durch die Umstände der Trauersituation und den Stress der Bewältigung der Begleiterscheinungen des Verlustes wie dem Begräbnis. Auch die Taigawurzel sollte in Form von Fertigpräparaten wie Taigawurzeldragees, die in der Apotheke erhältlich sind, eingenommen werden.

Gemmotherapie zur Linderung des Trauerschmerzes

In der Gemmotherapie werden Knospenmazerate verwendet, die man in der Apotheke bekommt.

Lindenknospen: Sie helfen bei inneren Spannungen, nervösen Störungen, wirken ausgleichend bei Trauerzuständen, bringen inneren Frieden. Das Mazerat kann unterstützend bei depressiven Zuständen eingesetzt werden (täglich drei mal zehn Tropfen).

Lindenblüte

Miriam Wiegele

Lindenblüte

Feigenknospen: Auch die Feigenknospen gelten in der Gemmotherapie als Mittel, das bei Depressionen helfen kann, vor allem, wenn Trauer und Ängste im Vordergrund stehen. Das Mazerat hilft, innere Spannungen zu lösen und auch bei Schlaf- und Rastlosigkeit.

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