EU-Projekt: Was brauchen alte Menschen?

Wie sollen Pflegeeinrichtungen gestaltet werden, damit sie den Bedürfnissen der Bewohner möglichst optimal entsprechen? Diese Frage wird derzeit an der Fachhochschule Burgenland im Rahmen eines EU-Projektes untersucht.

„Die Verbesserung der Dienstleistungen im Bereich der Gesundheitsvorsorge“ - so lautet der etwas spröde Titel eines EU-Projektes, bei dem Forschungseinrichtungen mit privaten Partnern kooperieren. Im Burgenland sind es die Fachhochschule, Abteilung Gesundheit, und das Pflegeheim St. Vinzenz in Pinkafeld.

Technik immer wichtiger

Wissenschaftler befragen die Bewohner des Heims und leiten aus deren Antworten Erkenntnisse ab, wie Pflegeeinrichtungen konzipiert und eingerichtet werden sollten. Immer wichtiger wird Technik, mit deren Hilfe die Bewohner zum Beispiel mit Angehörigen kommunizieren können, aber auch Hilfsmittel, die Risiken minimieren, sagte der FH-Studiengangsleiter Peter Mayer. So sei zum Beispiel die Sturzgefahr in allen Bereichen von Altenversorgungseinrichtungen ein großes Problem. Da gebe es sehr viele Entwicklungen, etwa Sturzsensoren, mit denen man schon frühzeitig erkennen könne, dass ein alter Mensch Gefahr laufe zu stürzen.

Fachhochschüler im Haus St. Vinzenz

ORF

Fachhochschüler bei einem Besuch im Heim St. Vinzenz

Mit Technik länger zuhause leben

Die Technik werde den Menschen aber niemals ersetzen können, betonte der Leiter des Pflegeheims St. Vinzenz, Josef Berghofer. Grundsätzliches Ziel sei es, Menschen so lange wie möglich in einer privatähnlichen Wohnumgebung zu lassen und sie maßgeblich zu unterstützen. Dabei könnte solche Technologien diese Lebensphase verlängern.

Das Forschungsprojekt ist auf zwei Jahre angelegt, hat ein Volumen von knapp einer Million Euro und wird fast zur Gänze von der EU finanziert. Es ist grenzüberschreitend: Die Fachhochschule Burgenland und das Haus St. Vinzenz kooperieren unter anderem mit der FH Kärnten und einem Pflegeheim in Slowenien.