100 Jahre Frauenwahlrecht
Nach dem Ersten Weltkrieg und mit der Ausrufung der Ersten Republik im November 1918 wurde in Österreich das Wahlrecht für Frauen eingeführt. Am 16. Februar 1919 konnten Frauen dann das erste Mal wählen und selbst gewählt werden. Burgenländische Frauen konnten erstmals bei den Landtagswahlen 1922 ihre Stimme abgeben. 1922 zog auch die erste Frau in den burgenländischen Landtag ein: die Sozialdemokratin Rosalie Zull. Bis 1945 blieb sie auch die einzige Frau im Landtag.
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Wenig Frauen im Landtag
Bis heute sind Frauen im burgenländischen Landtag unterrepräsentiert. Bis 1972 lag der Frauenanteil unter zehn Prozent. Die meisten weiblichen Abgeordneten gab es von 2005 bis 2010. Damals waren zehn der von 36 Abgeordneten Frauen. Momentan gibt es nur nur sieben Landtagsabgeordnete.
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Mit Astrid Eisenkopf (SPÖ) und Verena Dunst (SPÖ ) sind derzeit zwei Landesrätinnen im Amt. Die erste burgenländische Landesrätin gab es 1987: Christa Krammer aus Deutschkreutz. Sie war auch die erste Bundesministerin aus dem Burgenland.
Im Studio: Frauen-Landesrätin Astrid Eisenkopf
Was muss sich ändern, damit mehr Frauen in die Politik gehen? Frauen-Landesrätin Astrid Eisenkopf über das Missverhältnis zwischen Männern und Frauen im Landtag.
„Ich selber habe das gar nicht als so sensationell empfunden. Ich habe ein Studium hinter mir gehabt, ich war entsprechend ausgebildet, ich war politisch interessiert - also was sollte mich da hindern“, so Krammer heute. Man habe sie immer wieder gefragt, warum sie das Angebot, Ministerin zu werden, angenommen habe. „Da habe ich gesagt, ein Mann hätte es ja auch angenommen.“
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Kaum Bürgermeisterinnnen
Gemeinderätinnen gibt es im Burgenland zunehmend mehr, bei den Bürgermeisterinnen schaut es schon wieder anderes aus: In den 171 Gemeinden des Landes gibt es nur zwölf Bürgermeisterinnen.
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Gabriele Hafner ist Landesleiterin der ÖVP-Frauen und Vizebürgermeisterin in Lockenhaus - die erste in der Gemeinde. Sie wünscht sich mehr Frauen in der Politik. „Wenn dann die Frauen sehen, da sind andere Frauen, die etwas bewirken und etwas umgesetzt haben, dann ist die Motivation doch größer da, auch selbst poltisch tätig zu werden“, so Hafner.
Politische Spitzenpositionen waren im Burgenland bisher von Männern besetzt. Eine Landeshauptfrau gab es noch keine. Allerdings soll Landesrätin Dunst Landtagpräsidentin werden und damit Christian Illedits ablösen - eine Premiere im Burgenland.