Kampf für mehr persönliche Freiheiten

Viele Menschen mit Handicap könnten ohne der Hilfe Anderer nicht am sozialen Leben teilnehmen. Dieser Anspruch auf eine persönliche Assistenz ist in Österreich seit vielen Jahren gesetzlich geregelt. Eine einheitliche Regelung für alle Bundesländer fehlt allerdings.

Das Modell der „persönlichen Assistenz“ soll die Unterbringung behinderter Menschen in stationären Betreuungsangeboten verhindern. Und nicht nur das. Es soll Betroffenen weiters ein selbstbestimmtes Leben außerhalb des Berufslebens ermöglichen. Bis jetzt bekommen Menschen mit Behinderung im Burgenland für den Alltag außerhalb von Studium und Beruf rund 40 Stunden persönliche Assistenz im Monat zugesprochen.

ÖZIV: „Situation ist unbefriedigend“

Auf den Tag gerechnet ist das etwas mehr als eine Stunde. Dass nur in Ausnahmefällen mehr finanziert wird, ist für den Vizepräsidenten des ÖZIV, Erwin Würrer, unbefriedigend. „Die Republik Österreich hat die UN-Behindertenrechtskonvention zu innerstaatlichem Recht gemacht. In dieser Konvention wird ein Menschenrecht auf gleichwertiges Leben postuliert. Dieses Leben ist von den einzelnen Staaten herzustellen. In Österreich ist das derzeit auf die Bundesländer ausgelagert. Jeder Antrag ist ein Kampf jedes Einzelnen und mehr als 40 Stunden pro Monat haben wir noch in keinem Fall bewilligt bekommen. Und diese Fälle sind sehr selten“, so Würrer.

Persönliche Assistenz für Menschen mit Behinderungen

ORF

Darabos für bundeseinheitliche Regelung

Da die persönliche Assistenz in Österreich Ländersache ist, betrifft die Kritik den zuständigen Landerat Norbert Darabos (SPÖ). Auf die Frage, ob im neuen Behindertengesetz auch mehr Stunden für die persönliche Assistenz berücksichtigt werden, antwortet Darabos: „Die Frage ist berechtigt. Es ist so, dass wir derzeit 40 Stunden haben im Burgenland. Ich würde dafür plädieren, dass wir hier eine bundeseinheitliche Regelung schaffen können - auf Grundlage der UNO-Konvention für Behindertenhilfe, weil das dann auch für Sicherheit sorgen würde in ganz Österreich. Aber grundsätzlich bin ich schon bereit auch hier mehr an Stunden zu genehmigen“, so Darabos.

Persönliche Assistenz für Menschen mit Behinderungen

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Aktuell sind die Rechte von Menschen mit Behinderung im Burgenland über das Sozialhilfegesetz geregelt. Das neue Behindertengesetz wird erst verhandelt.

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