Talente fördern im Kindergarten

„Gene, Chancen, Talente - wie manage ich ein Talent“ unter diesem Thema ist am Donnerstag ein Symposion burgenländischer Kindergartenpädagoginnen in Raiding gestanden. Auch Thema: Die künftigen Herausforderungen im elementaren Bilungsbereich.

Für den führenden österreichischen Genetiker und Universätsprofessor Markus Hengstschläger - der im Liszt-Zentrum einen Vortrag hielt - geht es darum, die Talente der drei- bis sechsjährigen Kinder frühestmöglich zu entdecken und zu fördern. Jedes Kind hat zumindest ein Talent, das es zu fördern gilt, davon ist der Wissenschaftler Markus Hengstschläger, Universitätsprofessor für medizinische Genetik, überzeugt.

„Umso früher man damit beginnt, umso wahrscheinlicher ist der Erfolg. Daraus ergibt sich auch, dass bei Talenteförderung in Wirklichkeit ein Euro, den man im Kindergarten investiert, mehr wert ist, als ein Euro, den man dann in die Universitäten investiert“, so Hengstschläger. Burgenlands Kindergartenpädagoginnen seien dafür perfekt ausgebildet, so Hengstschläger. „Was ich schon hinterfrage ist, ob sie dann auch die Bedingungen haben, all ihr Wissen und Können optimal umzusetzen“, sagte Hengstschläger.

Hans Niessl, Markus Hengstschläger

ORF

Universitätsprofessor Markus Hengstschläger und Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) bei dem Symposion der Kindergartenpädagoginnen

Hauptziel: Talente fördern

Stichwort Migration - speziell in den Wiener Kindergärten immer wieder ein Thema, das die Politik gerne aufs Tablett bringt. Markus Hengstschläger hält das für ein politisch lösbares Problem. „Das ist eine Frage der Strukturen und Strategien, die man dafür wählt. Aber das Hauptziel ist, völlig unabhängig davon, woher jemand kommt, dass man die Talente der Kinder findet, um sie zu motivieren und ihre Stärken zu verstärken. Wir sollten uns nicht nur darauf konzentrieren ihre Schwächen auszubessern“, so Hengstschläger.

Mehr Geld für Kindergärten

Im Rahmen der 15a Vereinbarung zwischen dem Bund und den Ländern gibt es nun frisches Geld für die Kindergärten, sagte Bildungsreferent und Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ). Das Geld soll unter anderem in die sprachliche Frühförderung fließen.

„Die Sprache soll in entsprechender Form schon im Kindergarten forciert werden. Es geht auch darum, dass das dritte verpflichtende Kindergartenjahr auch weiterhin gratis bleibt. Es gibt auch finanzielle Mittel, um den Ausbau der Betreuungseinrichtungen für die unter dreijährigen Kinder weiter zu forcieren und damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen“, sagte Niessl.