Leykam: Unangekündigter Streik droht

In den Leykam-Druckereien in Neudörfl und Müllendorf droht nach dem vorläufigen Scheitern der Lohnverhandlungen ein Streik, so ein Zentralbetriebsrat. Der Geschäftsführer hält eine Lösung durch Verhandlungen weiter für möglich.

Nach dem vorläufigen Scheitern der Verhandlungen über einen neuen Kollektivvertrag und eine Lohnerhöhung - mehr dazu in Druckereibranche: Zeichen stehen auf Streik (6.1.2018) und Druckerei Leykam: Betriebsrat droht mit Streik (2.11.2018) - spricht Zentralbetriebsrat Franz Prohaska über einen unangekündigten Streik, also einen Streik, der jederzeit stattfinden kann und eben nicht zeitlich angekündigt wird.

Kein Kollektivvertrag und keine Lohnerhöhung

Zwei Punkte sorgen für verhärtete Fronten zwischen Geschäftsführung und Mitarbeitern bei Leykam: Zum einen gibt es in der gesamten Rollenoffset-Drucker-Branche seit zwei Jahren keinen Kollektivvertrag und zum anderen hat es für die rund 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der größten Privatdruckerei Österreichs auch seit mehr als zwei Jahren keine Lohnerhöhung gegeben. Sollte es nicht doch noch zu einer Einigung mit der Geschäftsführung kommen, will die Belegschaft laut Zentralbetriebsrat Franz Prohaska unangekündigt streiken.

Geschäftsführung zu Gesprächen bereit

Leykam-Geschäftsführer Gerhard Poppe hält eine Lösung im Verhandlungsweg weiter für möglich und teilte das in einer schriftlichen Stellungnahme mit: „Ich bin überzeugt, dass der Abschluss eines Kollektivvertrages möglich ist.“ Die Gespräche auf nationaler Ebene hätten sich schwieriger gestaltet, als erwartet, doch die Geschäftsführung der Leykam-Gesellschaften stehe nach wie vor für Gespräche zur Verfügung. Man wolle gleichzeitig die Gespräche auf der betrieblichen Ebene mit dem Betriebsrat weiterführen und neue Vorschläge und Lösungsansätze präsentieren, so Poppe. Ziel sei es, rasch eine für beide Seiten sinnvolle Regelung zu erzielen.