Jugend übernimmt den Landtag

Am Donnerstag gehört der Burgenländische Landtag ganz den Jugendlichen. Beim „Jugendparlament“ dürfen sie in die Politik hineinschnuppern. Bei dieser Landtagssitzung können Jugendliche auch ihre eigenen Anträge einbringen.

Der sogenannte Jugendlandtag tagt heuer am 25. Oktober bereits zum achten Mal. Im burgenländischen Landtag übernehmen dabei insgesamt 36 Jugendliche die Plätze der Abgeordneten ein. Es werde die Gesetzgebungskompetenz simuliert, aber auch eine Landtagssitzung und alles was, salopp gesagt, so dazugehöre, sagte Landtagspräsident Christian Illedits.

Mehr Mitbestimmung für Jugendliche

„Die Jugend hat kein Interesse an Politik“, solche Sätze müsse man sich als Jugendlicher heute oft gefallen lassen. Solchen Aussagen kann der Landtagspräsident nichts abgewinnen. „Ich traue mich zu behaupten, dass die Jugend nicht politikverdrossen ist, sondern sie möchte lediglich stärker eingebunden werden“, sagte Illedits.

Jugendlandtag Juni 2012

ORF

Die Jugendlichen nehmen die Plätze der Abgeordneten ein

Ziel des Jugendlandtages ist es, die jüngere Generation besser in das politische Geschehen zu integrieren. Bevor es für die Jugendlichen aber in den Landtag geht, bereiten sie sich vor. Im Vorbereitungsseminar gebe es zwei verschiedene Ebenen, sagte Illedits. Zum einen werde die Fragestunde vorbereitet. Durch das Ziehen eines Loses würden dabei sieben Gruppen bestimmt, die eben an sieben Regierungsmitglieder je eine Frage vorbereiten würden. Beim zweiten Teil gebe es dann vier Gruppen und jede Gruppe erarbeite zu einem bestimmten Thema einen Antrag, so Illedits.

Anträge werden in Landtag aufgenommen

Der ganz große Unterschied zu allen anderen Jugendlandtagen sei, dass man diese Anträge tatsächlich in den regulären Landtag aufnehmen würde, sagte Illedits. „Lehre mit Matura - ein Erfolgsmodell, das geförderte Semesterticket für burgenländische Studierende in Wien und die flächendeckende Ausweitung des Discobusses kommen aus dem Jugendlandtag“, sagte Illedits. Diese drei Beispiele sind nur einige der Punkte, die es geschafft haben, tatsächlich im Landtag realisiert zu werden.

Kritik zur derzeitigen Durchführung des Jugendparlamentes kommt von ÖVP-Jugendsprecher Patrik Fazekas. Er forderte eine gesetzliche Verankerung der Schülerparlamente auch auf Landesebene. Auf Bundesebene gebe es eine solche Verankerung bereits, so Fazekas.