Wellentänzer: Wein aus der Boje

Der Podersdorfer Winzer Fabian Sloboda hat am 11. November 2017 zum ersten Mal seinen Wellentänzer zu Wasser gelassen. Der Wein reifte in einer Stahlboje, dem Wellengang des Neusiedlersees ausgesetzt, bis zum 1. April 2018 - dann wurde das unorthodoxe Weinfass aus dem Wasser gehoben.

Parallel dazu reifte im Keller des Weinguts Sloboda der Zwillingswein im Stahltank. Seit kurzem können die beiden gemeinsam verkostet werden, um festzustellen, was der Neusiedlersee mit dem Wellentänzer gemacht hat. Eine durchaus aufregende Zeit liegt also hinter dem Winzer und dem Wellentänzer. Der See schonte die Boje mit kostbarem Inhalt nicht.

Groß war die Aufregung bei allen Beteiligten, als der Wellentänzer das erste Mal verkostet werden konnte. „Wir haben die Boje geöffnet und ich habe den Wein herausgeholt. Mein Vater und ich haben den ersten Schluck gemacht und uns angesehen und gemerkt, dass ist der richtige Weg“, so Sloboda.

Einfluss der Wellen auf den Wein

Besonderen Einfluss hatten das Wasser des Neusiedlersees und dessen Strömungen auf den Charakter des Weines. Ein neuer Weg in der Weinproduktion, davon ist nicht nur der Winzer selbst sondern auch Weinexperte und Sommelier Sepp Sailer überzeugt. „Er hat etwas gefunden, neu interpretiert und hier in Podersdorf umgesetzt. Was zuerst für Staunen gesorgt hat, ist eindrucksvoll umgesetzt worden “, sagte Sailer.

Der sogenannte Zwillingswein, ebenfalls ein Grauburgunder, reifte zur selben Zeit, als der Wellentänzer noch im Wasser verweilte, klassisch im Weinkeller. Die Unterschiede im Geschmack, Geruch und Farbe sind eindeutig, da sind sich die Weinkenner einig. „Der Wellentänzer selbst hat eine sehr dunkle Farbe durch die Extraktion der Hefe gehabt. Das hat sich jetzt in einen leichten Rotstich gewandelt. Das macht die Sorte Blauburgunder - die hat rötliche Trauben, deswegen wohl auch der Rotstich“, so Sloboda.

Weitere Wellentänzer geplant

„Die Nase zeigt sehr viel mehr Frucht und exotisches Anklingen. Am Gaumen ist er bedeutend milder, als der Zwillingsbruder , der im Stahltank gelagert wurde - der der idente Wein ist. Der Trinkfluss ist harmonisch und der Abgang reißt nicht ab“, analysierte Sommelier Sepp Sailer den Wein. Für die Zukunft hat Fabian Sloboda schon einiges geplant. Wein in Bojen soll in Zukunft auf vielen Seen Österreichs, ja sogar Europas über die Wellen tanzen und weitere spannende Weine in die Gläser der Weinliebhaber bringen.