SPÖ kritisiert Einsparungen bei Familienberatung

Die SPÖ Burgenland kritisiert neuerlich, dass die Bundesregierung die finanzielle Unterstützung bei der Familienberatung kürzt. Österreichweit soll eine Million Euro eingespart werden. Auch bei den Familienberatungstellen im Burgenland wurde zum Teil schon der Sparstift angesetzt.

Im Burgenland gibt es insgesamt 16 Familienberatungsstellen. Diese werden von unterschiedlichen Vereinen und Organisationen geführt. In einigen davon wurde das Budget bereits gekürzt, erklärt Familienlandesrätin Verena Dunst (SPÖ): „Es haben einige Beratungsstellen Gelder später als normal - im Viertel- oder Halbjahrestakt - ausbezahlt bekommen ohne Schreiben oder Erklärung ‚das war weniger‘. Auf Nachfrage: ‚da kommt noch was‘. Wochen später kam dann - aber nicht überall hin - die Information per Mail. Aber da stand nicht drinnen ‚wir kürzen oder ihr kriegt noch‘, sondern nur ‚sie haben so viel Geld bekommen. Punkt‘“.

Konkrete Kürzungen im Südburgenland

Der Dachverband Familienberatung habe mit den Bundesländern Kontakt aufgenommen, so Dunst. „Die sagen ganz klar: 18.000 Paare Familien plus Kinder werden nicht mehr geleistet werden können, 26.000 Beratungsstunden müssen österreichweit eingespart werden“, rechnet Dunst vor.

Direkte Auswirkungen würden sich bereits im Südburgenland zeigen, so Frauenlandesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ): „Kürzungen heißen ganz konkret, dass beispielsweise im Südburgenland - Güssing, Oberwart, Jennersdorf - 360 Beratungsstunden weniger für Familien durchgeführt werden können, das ist bereits eine Tatsache.“

ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner spricht hingegen von einem Plus für die burgenländischen Familienberatungsstellen, weil kirchliche Einrichtungen gefördert werden. Dem entgegnet Eisenkopf: Auch wenn kirchliche Einrichtungen mehr Geld bekommen würden, heiße das nicht, dass bei Familien und Frauen nicht gekürzt werde.

Petrik: „Steiner verbreitet Falschinformationen“

Die Grünen üben massive Kritik sowohl an der Kürzung der Mittel des Bundes für die Frauen- und Familienberatungsstellen, als auch an der Reaktion Steiners. „Steiner verbreitet gezielt Falschinformationen, um die Entscheidungen der Bundesregierung und deren Folgen zu verschleiern“, so Regina Petrik, Landessprecherin der Grünen.

„Er behauptet, dass es bei der Förderung der Beratungsstellen im Burgenland ein Plus gebe, weil kirchliche Einrichtungen mehr Zuwendungen erhielten. Das ist schlichtweg falsch. Kirchliche Beratungsstellen unterliegen genau wie alle anderen auch dem Familienberatungsstellenförderungsgesetz. Da gibt es keine Ausnahmen und schon gar kein Plus. Wenn Steiner als Bürgermeister eine einzelne Beratungsstelle in Eisenstadt dabei unterstützt, die Auflage der Barrierefreiheit zu erfüllen, dann hat das nichts mit der finanziellen Gesamtsituation der Beratungsstellen im Burgenland zu tun. Er täte gut daran, hier keine Spaltung unter verschiedenen Trägern herbeizureden.“

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