Ragweed-Saison beginnt heuer früher
Seit vorigem Jahr läuft ein grenzüberschreitendes Projekt, bei dem das Burgenland gemeinsam mit Ungarn gegen die Pflanze vorgehen will - mehr dazu in Grenzüberschreitende Ragweed-Bekämpfung.
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„Explosionsartig aufgetreten“
Das Beifußblättrige Traubenkraut, auch Ambrosia oder englisch Ragweed genannt, ist ein aus Amerika eingeschlepptes Unkraut. Es breitet sich auch im Burgenland extrem aus, sagt der Biologe Hermann Frühstück, der an dem grenzüberschreitenden Projekt mitarbeitet. „Seit 2003/2004 ist Ragweed praktisch explosionsartig im Burgenland aufgetreten. Nachdem es sich um eine allergene Pflanze handelt, ist es notwendig, dass man dagegen etwas unternimmt“, so Frühstück.
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Ragweed kann Asthma auslösen
Ragweed sorgt nicht nur für Ernteeinbußen, es löst auch Allergien aus, die schlimmstenfalls zu Asthma führen können. Es muss vor der Samenbildung entfernt werden, sonst verbreitet es sich sofort von einem Feld zum nächsten. Die Verbreitung erfolgt aber auch über weitere Strecken, etwa durch Auto- und Lkw-Verkehr oder auch landwirtschaftliche Geräte.
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Probebetrieb für Meldestelle
Im Zuge des EU-Projekts des Landes Burgenland gemeinsam mit Ungarn werden Bestandsaufnahmen durchgeführt, Bekämpfungsmethoden erforscht und rechtliche Grundlagen geschaffen. „Wir haben vorige Woche einige Mitarbeiter geschult. Wir haben heuer einmal einen Probebetrieb für die Meldestelle. Natürlich führen wir Informationsveranstaltungen durch“, so Frühstück.
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„Gesetzliche Grundlage nicht eindeutig“
Denn derzeit beruft man sich auf bestehende Gesetze, die beinhalten, dass ein Grundstück oder eine landwirtschaftliche Fläche gepflegt werden muss und sich Unkraut nicht ausbreiten darf, so der ehemalige burgenländische Umweltanwalt Frühstück.
„Die derzeitige gesetzliche Grundlage ist nicht ganz eindeutig. Es gibt zwar Möglichkeiten, Verpflichtungen und auch Strafen, aber die sollten noch wesentlich besser und intensiver sein. Es sollte auf jeden Fall eine Meldepflicht und eine Bekämpfungspflicht kommen“, so Frühstück. In Ungarn gibt es bereits eine Melde- und Entfernungspflicht.
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Blühende Pflanzen melden
Einzelne Pflanzen blühen derzeit bereits. Wer Ragweed findet, soll das auf ragweedfinder.at melden, so Frühstück. Ausreißen sollte man es nur mit Handschuhen und Mundschutz. Allergiker sollten jeden Kontakt meiden.
Die burgenländischen Grünen fordern jedenfalls erneut eine Melde- und Bekämpfungsverpflichtung für Ragweed. Sie wollen im Landtag einen entsprechenden Antrag einbringen. „"Wir sind mit den Maßnahmen ohnehin spät dran, wenn wir jetzt weiterhin ohne Melde- und Bekämpfungspflicht dagegen vorgehen, werden wir die Pflanze nicht eindämmen können, immerhin hält ein Samen bis zu 20 Jahre im Boden,“ so Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller.