Burgenland in Tokio: Weinexport nach Japan

Seit nun schon zehn Jahren exportiert Esterhazy seine Weine nach Japan. Dieses Jubiläum nahm das Unternehmen zum Anlass um sich in Tokio groß zu präsentieren und Werbung für sich und das Burgenland zu machen.

Japans Wirtschaft wächst, die Konzerne schreiben Gewinne und der Tourismus boomt. Dazu kommt, dass sich die Hauptstadt Tokio auf die Olympischen Sommerspiele in zwei Jahren vorbereitet und überall gebaut wird. Tokio ist eine Stadt der extremen Gegensätze, eine Stadt zwischen Tradition und Moderne, sie vereint Fernost und Westen in einem. Unzählige Wolkenkratzer türmen sich nebeneinander in den Himmel und überall Menschen, Menschen und wieder Menschen. Mit 38 Millionen Einwohnern ist Tokio die größte Stadt der Welt - und ein heiß umkämpfter Markt.

Esterhazy in Japan Tokio Wein

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Eine Stadt zwischen Tradition und Moderne

Journalisten das Burgenland schmackhaft machen

In der pulsierenden Millionen-Metropole macht Esterhazy japanischen Journalistinnen und Journalisten Eisenstadt, das Burgenland mit seiner Kultur und Kulinarik und burgenländische Weine schmackhaft. Seit etwa zehn Jahren entdecken Japaner erst so richtig den Wein für sich. Im Jahr 2000 wurden laut Statistik Austria 94.000 Liter Wein aus Österreich nach Japan exportiert. 2017 waren es bereits 136.000 Liter. Der Export steigt also, befindet sich allerdings noch auf einem sehr niedrigen Niveau: Nur 0,6 Prozent des gesamten Weinexports aus Österreich gehen nach Japan.

Das Preis-Niveau für exportierte Weine ist sehr hoch. Bei Japanern ist allerdings eher Sake beliebt, ein Reiswein aus Japan. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Wein liegt in Japan bei nur 2,2 Litern - zum Vergleich, in Österreich liegt der Verbrauch pro Person bei 30 Litern pro Jahr.

Esterhazy in Japan Tokio Wein

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Nur 0,6 Prozent des gesamten Weinexports aus Österreich gehen nach Japan

Gesamtthemen werden gut angenommen

„Bei unseren Präsentationen sind wir daraufgekommen, dass unsere Gesamtthemen, mit denen wir den Wein verkauft haben, sehr gut angenommen wurden. Also die Geschichte des Hauses, der historische Hintergrund, sind sehr spontan hier angenommen worden. Somit haben wir dann ein zweites Mal einen Schwerpunkt auf Tourismus gelegt. Es hat sich auch eine gute Beziehung zu japanischen Reiseveranstaltern aufgebaut. Somit kommen wir einmal im Jahr her. Und das hier ist somit die Ernte“, so Karl Wessely, Direktor der Esterhazy Betriebe.

Zum richtigen Zeitpunkt an den japanischen Markt

Esterhazy ging zum richtigen Zeitpunkt auf den japanischen Markt. Mittlerweile exportiert das Weingut rund 4.500 Flaschen Wein jährlich nach Japan und die Tendenz ist steigend. „Tokio ist für Wein aus dem Burgenland ein riesiger Markt. Die Japaner kommen allmählich so richtig auf den Geschmack“, meinte Mayumi Hamamoto, eine Weinhändlerin aus Tokio.

Esterhazy in Japan Tokio Wein

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Seit etwa zehn Jahren entdecken Japaner erst so richtig den Wein für sich

Großes Interesse an Kultur, Kulinarik und Wein

Die Japaner sind bereit für gute Qualität auch entsprechend hohe Preise zu zahlen. Auf den Getränkekarten etlicher Top-Lokale in Tokio findet man bereits burgenländische Weine. „Ich war in Österreich und auch im Burgenland, weil ich vor einiger Zeit eine Wein-Reportage für unser Magazin geschrieben habe“, erinnerte sich Yoko Suzuki, Chefredakteurin eines Wein- und Kulturmagazins.

Esterhazy in Japan Tokio Wein

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Japaner sind bereit für gute Qualität auch entsprechend hohe Preise zu zahlen

„Ich war schon einmal in Wien und das war ein wunderbares Erlebnis. Und jetzt möchte ich Eisenstadt besuchen, weil ich mag den Wein, ich mag die Kultur und ich mag die Musik. Die Reise steht ganz oben auf meiner Wunschliste“, erzählte Mihoko Iida, leitende Redakteurin der Vogue Japan.

Wein, Kultur und klassische Musik - das sind die Zugpferde um mehr japanische Touristen ins Burgenland zu locken.