Schlechtes Zeugnis fürs Schulessen

Nachdem Umweltorganisation Greenpeace untersucht hat, wie gut das Essen in Schulen und Kindergärten ist, reagieren Bildungsdirektion und Landesregierung im Burgenland auf die Kritik zurückhaltend. Im Bundesländervergleich landete das Burgenland auf dem letzten Platz.

Greenpeace bewertete das Essen, das Kinder in Schulen und Kindergärten bekommen nach drei Kategorien: Wie hoch ist der Anteil von Biolebensmitteln? Wie viel regionale Produkte werden angeboten und wie wird versucht, den Fleischanteil bei den Speisen zu verringern? Das Burgenland schnitt dabei gemeinsam mit Tirol unter allen Bundesländern am schlechtesten ab. Vor allem bei der Verwendung von Biolebensmitteln.

Kritisiert wurde, dass es seitens des Landes zwar diverse Initiativen, jedoch keine konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität gebe. „Im Burgenland gibt es keine verpflichtenden Vorgaben für besseres Essen in Kindergärten und Schulen. Die Landesregierung müsste hier wirklich schleunigst handeln und einheitliche Vorgaben erlassen“, so Greenpeace-Sprecher Sebastian Theissing-Matei.

Land weist Kritik zurück

In der Bildungsdirektion reagierte man auf die Kritik verhalten. Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz bezeichnete den Greenpeace-Test als „nicht repräsentativ“. Im Burgenland sei nur eine geringe Zahl von Schulen geprüft worden. „An sich bin ich überzeugt, dass wir in Burgenlands Schulküchen eine wirklich gute Schulküche anbieten“ so Zitz. Außerdem entscheide jede Schule selbst gemeinsam mit regionalen Anbietern, was angeboten werde.

Ähnlich auch die Reaktion aus dem Büro von Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ), der für die Kindergärten im Burgenland zuständig ist. Man verweist darauf, dass die Kindergärten überwiegend von Gemeinden oder Pfarren geführt werden. Seitens des Landes habe man daher nur bedingt Einfluss auf die Verpflegung. Durch Initiativen wie etwa „Gesunde Kindergärten im Burgenland“ möchte man aber die Qualität des Essens verbessern.

Grüne starten Initiative

Die Grünen Burgenland werden eine Initiative für mehr regionales und biologisches Essen starten, kündigte Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller in diesem Zusammenhang an. Grüne Gemeinderäte sollen sich für Verbesserungen einsetzen. Als positives Beispiel nennt Spitzmüller die Küche des Altenheims „Villa Martini“ der Gemeinde Mattersburg. Dort liege der Bioanteil bei 50 Prozent, die Küche versorge auch drei Schulen und vier Kindergärten.

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