Burgenländische Schnuller aus thailändischer Hand

Baby-Schnuller aus dem Burgenland werden fast auf der ganzen Welt benutzt. Die Firma „MAM Babyartikel“ entwickelt ihre Produkte in Siegendorf und ist damit in vielen Ländern Marktführer. Jetzt hat MAM eine neue Fabrik in Thailand eröffnet.

Markus Giefing aus Sieggraben ist Chef im neuen thailändischen MAM-Werk, das vor wenigen Wochen eröffnet worden ist. „Ich bin vor 18 Jahren nach Thailand gekommen. Grund dafür war die Idee, dass wir hier eine Betriebsstätte gründen. Wir haben uns hier mittlerweile sehr gut etabliert, bis wir über eine weitere Möglichkeit nachgedacht haben, hier an diesem Standort nordöstlich von Bangkok eine weitere Fabrik zu gründen“, so Giefing.

MAM-Werk in Thailand

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Markus Giefing ist Chef im neuen MAM-Werk in Thailand

Das Werk steht am Rande eines großen Industriegebietes, in dem 38.000 Menschen arbeiten. „Man kann hier sehr effektiv arbeiten, wenn man das Herz der Menschen erreicht“, erklärt Giefing. Auch seine Ehefrau Jang Chalermporn Giefing arbeitet im MAM-Werk. Es wird in Thailand unter dem Namen THT geführt.

Hygiene und Sauberkeit enorm wichtig

Im Werk sind hauptsächlich Frauen beschäftigt, insgesamt mehr als 50. Sie verdienen etwa 300 Euro im Monat. In der Produktion stehen Hygiene und Sauberkeit an erster Stelle. Haare oder Staub sollen keinesfalls auf die Produkte gelangen.

MAM-Werk in Thailand

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Im Werk sind hauptsächlich Frauen tätig

Den Takt gibt Markus Giefing vor. Er war das Führen schon vor seiner Zeit beim MAM gewohnt - als Berufsoffizier beim Bundesheer. Erst gegen Ende 20 hat er auf die Kunststoff-Technik umgesattelt. An Giefings Seite stehen sein Qualitätsmanager und die Personalchefin. In thailändischen Firmen würden strenge Hierarchien herrschen. Bei den Österreichern sei es anders: „Hier sind wir enger miteinander. Wenn wir eine Frage haben, können wir direkt zum Chef gehen, egal worum es auch geht. Wir arbeiten richtig gut zusammen“, so Personalleiterin Yimkui Thaluppech.

Die Firma MAM ist mit ihren Schnullern und Babyartikeln in Österreich und vielen anderen Ländern Marktführer. Die Produktentwicklung hat ihren Standort in Siegendorf im Bezirk Eisenstadt-Umgebung. Hergestellt werden die Produkte in Werken in Ungarn und in Thailand.

Ähnlich positiv klingt das bei einem weiteren Kollegen, dem Operation Manager Narkprasert Dusitsun. „Europäische Firmen haben einen wirklich hohen Standard, finde ich. Sie denken in größeren Dimensionen - auch an die Umwelt, an die Kunden und an die Mitarbeiter. Ich bin sehr stolz darauf, in diesem Unternehmen zu arbeiten“, so Dusitsun. Zum Umweltschutzgedanken zählt etwa auch eine Photovoltaikanlage, die auf das Dach der Firma angebracht wurde.

Regelmäßige Rückkehr ins Burgenland

Ins Burgenland kommt Markus Giefing regelmäßig zurück. Zuhause hat er zwei Töchter aus erster Ehe: „Wir telefonieren nahezu täglich. Sie nehmen Anteil an meinem Leben hier und ich nehme Anteil an ihrem Leben - mit all der Distanz, aber trotzdem mit einer herzlichen Nähe“, so Giefing.

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Auch Giefings Gattin Jang Chalermporn Giefing ist im Werk angestellt

Fast genau 10.000 Kilometer von Sieggraben entfernt hat sich der Burgenländer ein neues Leben aufgebaut. Sein Haus steht in der Nähe der Fabrik. Hier verbringen er und seine Ehefrau Jang die Abende und Wochenenden. Jang Chalermporn Giefing ist Vorarbeiterin in der Fabrik und beaufsichtigt die Produktion.

Nach einem gemeinsamen Tag in der Firma ist es nicht immer leicht, abzuschalten: „Wir müssen tagsüber arbeiten, aber irgendwann muss es auch genug sein. Wenn man die Arbeit und das Private immer vermischt, macht das das Leben schwierig“, so Jang Chalermporn Giefing.