Ziegler/Kiefer verpassen Quali für Kür

Die Eiskunstläufer Miriam Ziegler und Severin Kiefer haben am Mittwoch bei Olympia die Qualifikation für die Kür verpasst. Nach einem Sturz von Kiefer schaffte das Duo keine Platzierung unter den besten 16.

Für Miriam Ziegler und Severin Kiefer, Österreichs einzigen Beitrag in den Eiskunstlaufbewerben der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang, ist am Mittwoch im Paarlauf der Traum vom erstmaligen Einzug in die Kür der Top 16 geplatzt. Die Burgenländerin und ihr Salzburger Lebensgefährte kamen im Kurzprogramm mit 58,80 Zählern auf Rang 20. In Führung liegen Sui Wenjing/Han Cong aus China.

Dreifache Toeloop wird zum Verhängnis

Ziegler und Kiefer hatten sich im Vorfeld noch zuversichtlich gegeben, bei den zweiten gemeinsamen Olympischen Spielen das Kurzprogramm zu den Klängen von „I’m gonna be“ zu überstehen. Doch ausgerechnet der dreifache Toeloop wurde ihnen zum Verhängnis. Kiefer kam bei der Landung zu Sturz, damit rutschte das große Ziel außer Reichweite. „Wir wussten, dass es in unserer Macht liegt, aus eigener Kraft die Qualifikation zu schaffen. Wenn der Toeloop nicht so unglücklich gelaufen wäre, wäre das auch sicher drinnen gewesen“, musste Kiefer das Aus hinnehmen. Vor vier Jahren in Sotschi war man als 17. noch knapper gescheitert.

Ziegler und Kiefer verpassen Ziel

Ausgerechnet der dreifache Toeloop wurde ihnen zum Verhängnis. Kiefer kam bei der Landung zu Sturz.

Rille im Eis - kein technischer Fehler

Auslöser für den Sturz in der Eisarena in Gangneung war kein technischer Fehler. „Ich bin in eine Rille gekommen vor dem Absprung, habe etwas die Balance verloren und habe mich noch reingeworfen“, erklärte Kiefer die Ursache. Damit war dem Paar rasch klar, dass es mit der erfolgreichen Qualifikation nichts werden würde. „Selbst der kleinste Fehler konnte den Ausschlag geben, davon lassen wir uns aber sicher nicht die Spiele ganz vermiesen“, ergänzte der 27-Jährige.

Das Element ist für gewöhnlich eine der Stärken des österreichischen Paares. „Das ist uns heuer noch in keinem Wettkampf passiert. Das ist ein sicheres Element von uns“, ärgerte sich Ziegler. Für die Burgenländerin war es das dritte Antreten bei Olympia, nachdem sie 2010 in Vancouver noch als Solistin an den Start gegangen war.

Toeloop eigentlich kein Problem

In einem Wettkampf hat der dreifache Toeloop in der laufenden Saison stets geklappt. „Zu über 90 Prozent ist das Ding sicher. Es ist natürlich ärgerlich, dass das hier passiert“, bemerkte Kiefer. Die persönliche Bestleistung von 65,09 Punkten mit der das Olympia-Ticket gelöst wurde - aufgestellt im vergangenen September bei der Nebelhorn Trophy in Oberstdorf - hätte in der Eisarena von Gangneung für den Einzug in die Kür gereicht. 4,24 Punkte fehlten letztlich für die Qualifikation.

Interview mit M. Ziegler und S. Kiefer

Miriam Ziegler und Severin Kiefer haben die Qualifikation für die Kür im Eiskunstlauf-Paarlauf verpasst.

Tragen Ausscheiden mit Fassung

Just am Valentinstag absolvierte das privat liierte Paar seinen großen gemeinsamen Auftritt unter den Fünf Ringen. „Das war sicher nett, aber ist heute für uns auf jeden Fall eine Nebensache“, konstatierte Kiefer mit einem Schmunzeln. Das Ausscheiden trägt das Duo mit Fassung. „Wir versuchen, das locker zu nehmen und positiv zu bleiben. Aber sicher wären wir gerne morgen an den Start gegangen“, meinte die 23-Jährige.

Zeitverschiebung bringt Ungewohntes

Der Tag hatte für den einzigen rot-weiß-roten Eiskunstlauf-Beitrag hastig begonnen. „Wir hatten schon um 6.40 Uhr Training, sind dann zurück ins Dorf und haben nochmal eineinhalb Stunden versucht, runterzukommen. Es war alles sehr früh, das ist niemand gewohnt“, schilderte Ziegler den Tagesablauf.

Aus sportlicher Sicht ist das Großereignis in Südkorea für die Burgenländerin und den Salzburger nun zwar vorbei, sie bleiben aber noch bis zur Schlussfeier in Pyeongchang. Nachdem das Paar schon der Eröffnungsfeier beigewohnt hat, will es sich auch die Abschlusszeremonie nicht entgehen lassen. Selbstverständlich wird auch Zeit bleiben, die Teamkollegen aus anderen Sportarten anzufeuern. „Am 18. wollen wir Vanessa Herzog im Eisschnelllauf zusehen“, verriet Ziegler den Plan.

Neuer Fokus: Weltmeisterschaften

Die Zuschauertribünen waren für Olympia-Verhältnisse nur spärlich besetzt. Für Ziegler/Kiefer war es dennoch ungewohnt. „In Österreich hätten wir wahrscheinlich drei Leute hier sitzen“, meinte die Burgenländerin. Der Fokus liegt nun auf den Weltmeisterschaften Ende März in Mailand. Dafür werden sie auch in Gangneung trainieren.

Locker für die Kür am Donnerstag qualifizierten sich die Nordkoreaner Ryom Tae Ok/Kim Ju Sik, deren Auftritt mit Spannung erwartet worden war, als Elfte. Das Paar wurde von eine Gruppe Landsfrauen frenetisch bejubelt. Die Fans wehten sowohl mit der Flagge der Wiedervereinigung, als auch mit jener Nordkoreas. Für Harley Windsor, den ersten Aborigine bei Winterspielen, reichte es mit Ekaterina Alexandrovskaya (AUS) nicht für das Finale.

Links: