Lidl plant Abwanderung aus Müllendorf
Müllendorf im Bezirk Eisenstadt-Umgebung ist wegen seiner zentralen Lage mit Autobahn und Gleisanbindung ein begehrter Standort für Logistikunternehmen. 2004 siedelte sich dort auch Lidl mit einem Verteilzentrum an, von dem die Filialen in Ostösterreich per Lkw beliefert werden. Derzeit sind dort rund 200 Mitarbeiter beschäftigt.
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Das Lager in Müllendorf sei allerdings für die zukünftige Unternehmensentwicklung nicht mehr ausreichend, heißt es von einem Lidl-Unternehmenssprecher in einer schriftlichen Stellungnahme. Vor allem in Wien seien zusätzliche Filialen geplant, deshalb werde in Großebersdorf an der Wiener Stadtgrenze ein neues Großlager gebaut. Lidl Österreich wird am neuen Standort in Niederösterreich rund 150 Millionen Euro investieren und rund 250 Arbeitsplätze schaffen.
Aus ab 2021
Das bedeutet tatsächlich das Aus für den Standort Müllendorf ab dem Jahr 2021. Mitarbeiter, Betriebsrat, Politik und Gemeinde seien bereits vor vier Monaten darüber informiert worden, heißt es von Lidl. Es habe von Landesseite zwar Versuche gegeben, das Lager in Müllendorf zu halten, doch der neue Standort sei für Lidl strategisch besser und die zukünftigen Transportkosten seien wesentlich niedriger. Die Abwanderung habe weder umweltrechtliche noch politische Gründe.
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Möglichkeiten für Nachnutzung gesucht
Die Wirtschaftsservice Burgenland GmbH (WiBuG) bestätigt die Gespräche mit Lidl. Das Lager soll auf jeden Fall bestehen bleiben. Es soll bereits Gespräche mit Lidl über eine Nachnutzung durch andere Logistikunternehmen geben. Ob und wie viele Arbeitsplätze dann Ende 2020 in Müllendorf verloren gehen, kann momentan niemand sagen.
Sozialplan in Arbeit
Lidl will nach eigenen Aussagen jedenfalls jedem Mitarbeiter die Möglichkeit bieten, in das 80 Kilometer entfernte Großebersdorf zu wechseln oder sonst wo bei Lidl Österreich zu arbeiten. Da das wohl für viele nicht infrage kommt, wird in den kommenden Wochen ein Sozialplan gemeinsam mit Betriebsrat und Gewerkschaften ausgearbeitet.