Gewalt am Arbeitsplatz: Jeder Dritte betroffen
Die Umfrage der ÖGB-Frauen soll zu positiven Veränderungen beitragen, sagte ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Hannelore Binder am Dienstag bei der Präsentation der Umfrage. „Dass wir mit diesem Thema aktueller nicht sein könnten, beweist auch die Tatsache, dass kaum ein Tag vergeht, an dem nicht Schauspielerinnen und Schauspieler, Politikerinnen und Moderatorinnen sich outen, Belästigungen verschiedenster Art, beziehungsweise auch Gewalt, ausgesetzt gewesen zu sein“, so Binder.
Verhältnis Männer zu Frauen
Das Meinungsforschungsinstitut IFES führte die Umfrage telefonisch, online und mit Fragebögen durch. Befragt wurden 1.429 Beschäftigte verschiedener Branchen im Burgenland, sagte Georg Michenthaler vom IFES-Insitut. „Ein Drittel hat schon selbst persönlich eine oder mehrere Formen dieser Formen von Gewalt erlebt“, so Michenthaler.
ORF
Zur Definition von Gewalt zählen herumschreien, einschüchtern, verspotten und sexuelle Belästigung. „Das Verhältnis Männer zu Frauen bei der Betroffenheit ist eins zu vier. Es ist schon ganz klar, dass diese Form der Gewalt mehr auf Frauen abzielt. Umgekehrt sind Nötigung und Erpressung Dinge, die eher Männern widerfahren“, sagte Michenthaler.
Betroffene Branchen
Europa- und österreichweit liege das Burgenland beim Thema Gewalt am Arbeitsplatz im Vergleich im Durchschnitt. Betroffen seien laut Studie- vor allem die Tourismusbranche, der Gesundheitsbereich und der Bausektor. In Betrieben mit Betriebsräten sei die Situation positiver. Die Studie soll nun Diskussionsgrundlage bei einer Klausur der ÖGB-Frauen sein, kündigte Binder an. Ein Leitfaden für Arbeitnehmer und Arbeitgeber soll danach erarbeitet werden. Im März sei ein ein Expertensymposion geplant.