Fotofinish zwischen SPÖ und ÖVP

Im Burgenland endete der Wahlsonntag mit einem Fotofinish, bei dem die SPÖ trotz einem Verlust von 4,4 Prozentpunkten als Erste durchs Ziel ging. Nur 261 Stimmen dahinter lag diesmal die ÖVP. Die FPÖ konnte stark zulegen.

Die SPÖ erreichte nach dem vorläufigen Ergebnis im Burgenland 57.313 Stimmen, das sind 32,9 Prozent der Stimmen. Für die ÖVP votierten 57.052 oder 32,7 Prozent der Wähler. Die Freiheitlichen erhielten mit 45.362 Stimmen 26 Prozent der Wählerstimmen und verzeichneten mit einem Plus von acht Prozent den höchsten Stimmenzuwachs aller Parteien im Burgenland. 3.166 Wähler gaben den Grünen die Stimme, die damit von den NEOS und der Liste Pilz überholt wurden.

SPÖ kann nur wenig zulegen

Betrachtet man Gewinne und Verluste der Parteien in den 171 Gemeinden des Burgenlandes, konnte die SPÖ diesmal nur in neun Orten verhältnismäßig zulegen. Während man in Wien auf klassische Themen der SPÖ, etwa die soziale Gerechtigkeit, gesetzt hat und damit ein Stimmenplus von mehr als drei Prozent einfuhr, dominierte im Burgenland vor allem das Thema Sicherheit. Mit einem Stimmenminus von 4,4 Prozent musste man Platz eins der SPÖ-Bundesländer abgeben.

FPÖ legt in allen Gemeinden zu

Die ÖVP konnte fast in allen Gemeinden des Landes zulegen, lediglich in acht Orten wurden Verluste eingefahren. Kein einziges Minus trübt hingegen die Bilanz der Freiheitlichen, die in allen Kommunen zulegen konnten. Den Grünen brachte der Wahlsonntag nur in zwei Gemeinden Zuwächse.

Blick in den Medienraum der SPÖ

ORF

Die ersten Hochrechnungen wurden im Medienraum der SPÖ-Zentrale verfolgt

Tschanigraben erneut SPÖ-Hochburg

Ihr bestes Gemeinde-Ergebnis erreichte die SPÖ im Burgenland mit 67,6 Prozent in Tschanigraben (Bezirk Güssing), der kleinsten Gemeinde des Burgenlandes. ÖVP-Hochburg war Bildein (Bezirk Güssing) mit 62,3 Prozent, obwohl die Volkspartei dort mit einem Minus von 4,55 Prozentpunkten den höchsten Verlust hinnehmen musste.

FPÖ: Starke Zugewinne im Landessüden

Die Freiheitlichen erreichten in Kemeten (Bezirk Oberwart) mit 39,3 Prozent ihr bestes Ergebnis. In den Bezirken Güssing, Jennersdorf und Oberwart erzielten die Freiheitlichen Zugewinne von mehr als zehn Prozentpunkten. Im Bezirk Oberwart gab es in neun Gemeinden Zugewinne von mehr als zwölf Prozentpunkten. In Riedlingsdorf steigerte sich die FPÖ sogar um 15,4 Prozentpunkten, während die SPÖ 13,5 Prozentpunkte verlor.

Bitter lief es für die SPÖ in Inzenhof (Bezirk Güssing). Die Sozialdemokraten verloren dort 32,6 Prozentpunkte im Vergleich zu letzten Nationalratswahl. Die ÖVP konnte hingegen 16,9 Prozentpunkte hinzugewinnen, die Freiheitlichen gewannen ebenfalls fast 20 Prozentpunkte hinzu. Einbußen gab es für die SPÖ auch in Frauenkirchen (Bezirk Neusiedl), der Heimatgemeinde von Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ). Die Sozialdemokraten mussten dort ein Minus von rund 9,5 Prozentpunkten hinnehmen.

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