Initiative für mehr Volksgruppenrechte

Die Europäischen Volksgruppen sammeln derzeit für ihre Initiative zur Stärkung der Rechte der Volksgruppen und Minderheiten Unterschriften. Eine Million Unterschriften werden benötigt, damit sich die EU-Kommission und das Europäische Parlament damit auseinandersetzen.

In der Europäischen Union gibt es insgesamt 23 offizielle Amtssprachen. Darüberhinaus existieren aber noch weitere 60 Regional- und Minderheitensprachen, die in ganz Europa von mehr als 40 Millionen Menschen gesprochen werden. Um diese Minderheiten in ihren Rechten zu stärken, starten die Europäischen Volksgruppen jetzt eine Bürgerinitiative, sagt die Geschäftsführerin des Kroatischen Zentrums in Wien Gabriela Novak-Karall.

„Meine Sprache ist ein Teil der Vielfalt“

Sie vertritt die Burgenland-Kroaten im Dialogforum der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten. Das betreffe nicht nur die Angehörigen der Minderheiten und Volksgruppen, sondern alle. Deswegen habe man sich auch in der Initiative in Österreich das Motto „Meine Sprache sei ein Teil der Vielfalt Europas“ gesetzt. Sprachen, die in einem Land Mehrheitssprache seien, würden woanders Minderheitensprachen sein. Diesen Zugang wolle man vermitteln, so Novak-Karall.

Bürgerinitiative europäische Volksgruppen, Europaparlament

ORF

Mindestens eine Million Unterschriften sind europaweit notwendig, damit sich das Europäische Parlament mit den Anliegen der Initiative auseinandersetzt

Die Bürgerinitiative wird in den kommenden Wochen und Monaten kräftig die Werbetrommel für ihr Anliegen rühren. Insgesamt eine Million Unterschriften müssen gesammelt werden, damit die Anliegen auch tatsächlich behandelt werden. Außerdem muss in zumindest sieben EU-Staaten eine bestimmte Mindestzahl an Unterschriften vorgelegt werden. In Österreich seien das 13.500, so Novak-Karall.

Mehrheit der Bevölkerung notwendig

Man brauche die Mehrheitsbevölkerung, denn die Angehörigen der Minderheiten würden das alleine nicht schaffen. Man habe daher nun Angehörige von verschiedenen Vereinen, Volksgruppenorganisationen und NGO´s (Anm.: nichtstaatliche Organisationen) eine Plattform gegründet, die sich nun um die Österreichkampagne bemühen würde, sagt Novak-Karall. Unter dem Titel „minority safePack“ kann die Bürgerinitiative gleich im Internet oder auf einem Formular unterzeichnet werden.

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