Erdbeeren erstmals im September

Viele Bauern reagieren auf die Wetterkapriolen. Familie Habeler in Wiesen lässt künftig verstärkt ihre Erdbeeren in Folien-Tunneln reifen. Die Methode hat den Vorteil, dass die Kulturen geschützt wachsen. Erstmals wird es im September Erdbeeren geben.

Etwa 80 Prozent des landwirtschaftlichen Ertrags hängen vom Wetter ab. Michael Habeler will sich dem immer höher werdenden Risiko nicht mehr aussetzen und lässt einen Teil seiner Erdbeeren in Folientunneln heranwachsen. Die Qualität der Erdbeeren aus den Folientunneln, die Mitte Mai geerntet wurden, war hervorragend, sagte Michael Habeler.

Die Investitionskosten für die Tunnel und das komplette Bewässerungssystem machen sich bezahlt. „Wir haben heuer zwischen den Tunneln bis zu 1,20 Meter Schnee gehabt und im Tunnel hatten wir keine Probleme und eine volle Ernte“, so Habeler.

Erdbeeren im Folientunnel

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Die Erdbeeren sind im Tunnel vor Wetterkapriolen geschützt

Vor Hagel, Wind und Wetter geschützt

Die Kulturen sind in den Tunneln vor Hagel, Wind und Wetter geschützt und überleben so auch die heißen Sommermonate. Derzeit werden neue Pflanzen gesetzt, die in etwa fünf Wochen Früchte tragen werden. Es wird also erstmals im September frische Erdbeeren aus Wiesen zu kaufen geben.

„Es ist einmal ein Versucht. Wir haben unsere Kunden darauf aufmerksam gemacht und es rufen schon einige an, wann es wieder Erdbeeren gibt. In unserem Betrieb ist es mein Ziel zweimal im Jahr Erdbeeren zu ernten“, sagte Habeler.

Erdbeeren im Folientunnel

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Die Erdbeeren reifen in vier Tunneln heran

Weitere Tunnel geplant

Die Bedingungen im Tunnel mit dem Bewässerungssystem könnten nicht besser sein. „In diesem Gefäß wird die Pflanze optimal versorgt. Sie bekommt drei- bis viermal Wasser, dadurch gedeiht sie optimal“, so Habeler. In vier riesigen Tunneln - auf einer Fläche von insgesamt 3.000 Quadratmetern - reifen die Erdbeeren heran.

Erdbeeren im Folientunnel

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Michael Habeler im Gespräch mit ORF Burgenland-Reporter Christian Hofmann

Michael Habeler schaffte bereits sechs weitere Tunnel an, die dann nächste Saison zum Einsatz kommen werden. Über die Kosten hält er sich bedeckt, sie dürften aber nicht unerheblich sein, denn ganz ohne Preisaufschlag geht es nicht. Habelers Tunnelerdbeeren sind um etwa fünf Prozent teuer als Freilanderdbeeren.