Ernte mit Mähdrescher endet mit Streit

In Oberwart ist vor wenigen Tagen ein Streit zwischen einem Bauern und dem Gast eines Anrainers eskaliert. Der Bauer erntete auf einem Feld mit seinem Mähdrescher Getreide. Der Gast fühlte sich gestört, es kam zum handfesten Streit, der mit einer Anzeige endete.

Der Landwirt in Oberwart habe rechtlich völlig korrekt gehandelt. Erntearbeiten mit dem Mähdrescher sind jederzeit und überall erlaubt, erklärt Kammerdirektor Otto Prieler von der Landwirtschaftskammer Burgenland. „Überall dort, wo Grundstücke zur landwirtschaftlichen Nutzung gewidmet sind, dürfen sie auch landwirtschaftlich genutzt werden.“

„Egoismus steht vor dem Job anderer“

Von der Bevölkerung gebe es grundsätzlich viel Verständnis für die Arbeiten der Bauern. Dennoch sei es laut Prieler in den vergangenen Jahren immer wieder zu vereinzelten Reibereien gekommen. „Leider müssen wir feststellen, dass es in den letzten Jahren immer wieder zu Problemen gekommen ist. Weil der Egoismus davor siegt, dass andere auch einen Job haben, die sie verrichten müssen.“

Wann muss gedroschen werden?

Wann die Bauern tatsächlich mit den Mähdreschern aufs Feld fahren, hängt von mehreren Faktoren ab. „Wenn ein Bauer zum Beispiel am Sonntag drischt, ist das nicht, weil er wen ärgern will, sondern deshalb, weil es fachlich notwendig ist. Oder weil das Produkt reif ist, weil der Bauer ein Erntegerät hat, weil die Tageszeit oder das Wetter stimmt oder bzw. weil ein Unwetter droht und die Ernte dann nicht mehr eingebracht werden kann“, erklärt Prieler. Die Getreideernte im Burgenland läuft seit etwa Mitte Juni und dauert noch bis Ende Juli.

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