Integrationsleitbild für ein Miteinander

Das Land Burgenland erarbeitet gemeinsam mit etwa 50 Organisationen, Interessensgemeinschaften und Behörden ein Integrationsleitbild. Der zuständige Landesrat Norbert Darabos (SPÖ) spricht von einem Zukunftspapier für ein besseres Miteinander.

Das Burgenland ist das letzte Bundesland das nun ein eigenes Integrations-Konzept erarbeitet. „Durchaus selbstkritisch gesagt, sind wir bisschen spät dran, aber von der Qualität her wird es hoffentli8ch eines der besten Österreichs werden“, so Darabos. Es geht ums Fordern und Fördern, so Darabos. In erster Linie um die bestmögliche Integration.

„Um dieses Ziel zu erreichen, sind Instrumente notwendig wie Sprache, Bildung, Mitwirkung in unseren gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die Erklärung der österreichischen Werte, die Frage des Arbeitsmarktes und auch der Freizeitaktivitäten - so trivial das auch klingen mag“, so Darabos.

Integrationsleitbild

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Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ) und die Integrationsbeauftragte Sanya Neinawaie

„Strukturen verbessern“

Seit knapp einem Jahr ist Sanya Neinawaie Burgenlands Integrationsbeauftragte. „Wenn wir jetzt den Bereich der Sprache hernehmen, dann werden wir uns anschauen, welche Strukturen wir bereits im Burgenland haben und was man verbessern kann - einfach wegen der Mobilität, damit alle beim Sprachkurs teilnehmen können“, sagte Neinawaie.

„Das Leitbild muss so gestaltet sein, dass es nicht einseitig ist. Es geht nicht nur darum, was man den Jugendlichen, die hier herkommen erklärt, sondern auch darum, was man den Menschen sagt, die hier wohnen“, so Kinder- und Jugendanwalt Christian Reumann.

Integrationsleitbild

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50 Institutionen arbeiten bei der Entwicklung des Integrationsleitbildes mit

Quartiere werden nicht angefordert

Das Integrationsleitbild, an dem 50 Institutionen mitarbeiten, soll frühestens Ende des Jahres präsentiert werden. Etwa 2.000 Flüchtlinge leben derzeit im Burgenland in der Grundversorgung. Davon ungefähr 100 unbegleitete Minderjährige. Das Burgenland erfüllt im Moment nur zu 88 Prozent die Quote bei der Unterbringung von Asylwerbern. Nicht weil keine Quartiere frei wären - im Gegenteil: 300 Plätze stehen zur Verfügung.

„Nur werden die Plätze nicht vom Bund angefordert. Es liegen die meisten Bundesländer ungefähr bei 88 bis 90 Prozent und Wien liegt bei 120 Prozent“, sagte Soziallandesrat Darabos.

Interview mit Integrationsbeauftragter

Sanya Neinawaie ist seit genau einem Jahr (1. Juli 2016) die Integrationsbeauftragte des Landes. Beim Amtsantritt sprach sich die 31-jährige gebürtige Steirerin - ihre Eltern sind aus dem Iran - für schnellere Asylverfahren und bei einem positiven Asylbescheid für rasche Deutschkurse aus. ORF-Burgenland-Reporter Christian Hofmann hat Neinawaie interviewt und unter anderem gefragt, ob sich seit ihrem Amtsantritt bei den Asylverfahren geändert habe.

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Integrationsbeauftragte Sanya Neinawaie im Interview mit Christian Hofmann

ÖVP: „Wichtiger Schritt“

Die Erarbeitung eines Integrationsleitbildes war längst überfällig, sagte ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner. Dieses Leitbild mit einem klaren Bekenntnis zur österreichischen Leitkultur sei ein wichtiger Schritt für eine erfolgreiche Integration, so Steiner.