Schlossspiele: Kleist in Kobersdorf
Am Mittwoch wurde auf die bevorstehende Festspielsaison in Kobersdorf angestoßen. Intendant Wolfgang Böck, sein Leading-Team, Kulturlandesrat Helmut Bieler (SPÖ) und die Sponsoren freuen sich bereits auf die Produktion von „Der zerbrochne Krug“. Damit will Intendant Wolfgang Böck an die Erfolgsproduktion vom Vorjahr anknüpfen, die mit rund 15.000 Besuchern bei einer Auslastung von knapp 99 Prozent lag.
Ein zerbrochener Krug ist Anlassfall für eine Gerichtsverhandlung, in der das Gesetz ausgelegt wird, wie es gerade gebraucht wird. Mehr als 200 Jahre nach seiner Uraufführung regt „Der zerbrochne Krug“ auch heute noch zum Nachdenken und Lachen an, sagte Intendant Böck.
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Der alte Dorfrichter stellt einem jungen Mädchen nach, lügt, betrügt, erpresst - missbraucht einfach seine Macht. „Damals war eine Lüge eine Lüge. Heute ist eine Lüge unter Umständen ein alternativer Fakt. Es wäre interessant gewesen, was dem Herrn Kleist dazu eingefallen wäre, wenn der Herr Adam sich aus seinen Kalamitäten herauswinden möchte“, so Böck.
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Glashaus auf der Bühne
Die Produktion ist dieses Jahr ganz auf Wolfgang Böck als Dorfrichter Adam ausgerichtet. „Das Stück kann man nur machen, wenn man einen Schauspieler hat, der die Rolle des Adam erfüllen kann. Er muss ein großer Komödiant sein, muss auch in die Tiefe gehen können, muss hochintelligent sein und muss diese Sprache lieben“, sagte Regisseur Werner Prinz.
Erstmals in der Geschichte der Schlossspiele Kobersdorf wird auf der Bühne ein richtiges Haus stehen. Erich Uiberlacker hat sich als Schauplatz für die skurrile Gerichtsverhandlung ein heruntergekommenes Glashaus einfallen lassen. Kleists „Der zerbrochne Krug“ hat im Schlosshof von Kobersdorf am 4. Juli Premiere.