Schiefer-Export in die ganze Welt

Im Steinbruch zwischen Rechnitz und Markt Neuhodis (Bezirk Oberwart) wird Schiefer für die Bauindustrie abgebaut. Seit Kurzem werden aber auch feine Platten und Fliesen aus dem Gestein geschnitten, die weltweit exportiert werden.

Zuerst zerschneiden überdimensionale Sägen tonnenschwere Gesteinsblöcke in Platten. Diese werden dann je nach Kundenwunsch zu Fliesen, Platten oder Steinen geschnitten und poliert. Seit den 1950er Jahren betreibt die Familie Freingruber den Steinbruch. Die neue Anlage ist aber erst seit einigen Wochen in Betrieb. Sie ist die modernste Anlage Österreischs, sagt Thomas Freingruber aus Rechnitz.Produziert werden nun Bodenplatten, Fliesen, Mauer- und Grabsteine ebenso wie Arbeitsplatten für Küchen. Je nach Kundenwunsch können die Schieferplatten zugeschnitten werden.

Schiefer Abbau zwischen Rechnitz und Markt Neuhodis

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Überdimensionale Sägen zerschneiden tonnenschwere Gesteinsblöcke

Durch Investition Standort abgesichert

„Die Überlegung war diese, den Standort abzusichern, denn die Bauwirtschaft ist ja momentan sehr schwach, was den Straßenbau anbelangt. Wir als Familienbetrieb streben immer danach, Arbeitsplätze zu sichern, auch damit wir selber unsere Arbeit hier haben“, so Freingruber. Deshalb habe man in die Zukunft investiert. „Wir haben hier ein Produkt, das ich auch global verkaufen kann und das ist ein großer Vorteil, da ich nicht an die regionale Wirtschaft gebunden bin.“

Schiefer Abbau zwischen Rechnitz und Markt Neuhodis

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Weniger Nachfrage im Inland als im Ausland

Die Platten und Fliesen aus Rechnitzer Kalkglimmer- und Grünschiefer werden in alle Welt exportiert, sagt Freingruber. Er bedauert, dass im Inland die Nachfrage nicht besonders groß ist: „Wir exportieren in die ganze Welt: Russland, Italien, Amerika, Schweiz, Singapur - überall hin, wo wir Kunden und Händler haben. Die Wertschätzung in Österreich ist nicht so hoch. Wir sind anscheinend kein Natursteinland. Leider wird auch bevorzugt Importware gekauft. Ich finde es schade, dass man im öffentlichen Bereich nicht ein bisschen darauf schaut, dass heimische Produkte den Vorzug bekommen.“

Schiefer Abbau zwischen Rechnitz und Markt Neuhodis

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Dieser Steinblock geht auf eine weite Reise - Ziel: Singapur

Die Platten- und Fliesenproduktion in Rechnitz macht nur fünf Prozent des Umsatzes aus, sagt Freingruber. Tendenz allerdings steigend. Der Großteil des abgebauten Materials wird nach wie vor im Straßenbau abgesetzt.