Kritik an SVA wegen geplanten Kürzungen

Die SVA kürzt aus budgetären Gründen für tausende Personen die Leistung aus der Zusatzversicherung. SPÖ und die Grüne wollen, dass sie zurückgenommen wird. Die SVA schließt das aus, schlägt aber ein neues Modell vor, das alle Versicherten betreffen würde.

Im Burgenland sind 20.435 Selbstständige bei der SVA - der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft - versichert. 830 von ihnen haben eine Zusatzversicherung abgeschlossen. Von der jetzigen Kürzung sind in erster Linie diejenigen der Zusatzversicherten betroffen, die nur den Mindestbeitrag eingezahlt haben.

Ein praktischer Arzt hält ein Stethoskop

APA/Helmut Fohringer

Die SVA sorgt mit ihren geplanten Kürzungen für Aufregung

Damit haben sie bisher ab dem vierten Krankheitstag ein Mindestkrankengeld von knapp 30 Euro pro Tag bekommen. Das will jetzt die SVA aus Budgetgründen drastisch auf rund 8,50 Euro kürzen - und das obwohl der Beitrag für die Versicherten kaum sinkt. Ohne Zusatzversicherung bekommen die Selbstständigen bei der SVA erst ab dem 43. Krankheitstag die Krankengeldzahlung.

Tury verteidigt die Maßnahmen

Die Maßnahme wird vom burgenländischen SVA-Obmann Helmut Tury verteidigt: „Für die gesetzliche Krankenversicherung ändert sich nichts. Es geht ja wirklich nur um die Zusatzversicherung, die ja freiwillig ist. Es hätte auch die Möglichkeit gegeben, nämlich die Beiträge zu erhöhen.“

SPÖ und Grüne fordern Rücknahme der Entscheidung

Die Entscheidung der SVA sorgt für viel Kritik, SPÖ und Grüne fordern Aufklärung und wollen eine Rücknahme der Entscheidung. Das wird bei der SVA ausgeschlossen. Generaldirektor Alexander Herzog hat Freitag ein neues Modell vorgeschlagen: Bei langer Krankheit über 43 Tage soll das Krankengeld für alle Versicherten rückwirkend ab dem ersten Tag ausbezahlt werden.

„Es würde alle 900.000 Versicherten betreffen, weil wir das in das ganz normale Pflichtversicherungsregelprogramm übernehmen würden. Dafür brauche ich eine Gesetzesänderung, und ich werde mich dafür einsetzen, damit ich das bekomme“, so Herzog.

Dafür würde die SVA aber nicht alleine aufkommen. Herzog will schnellstmöglich mit der Bundesregierung, dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger und allen politischen Fraktionen in der SVA-Generalversammlung über ein entsprechendes Modell diskutieren.

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