Heer als „Sicherheitsdienstleister“

Die vielfältigen öffentlichen Aufgaben und Herausforderungen machen ein Umdenken beim Bundesheer nötig. Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) sprach am Montag in der Martin Kaserne in Eisenstadt vom Heer als „Sicherheitsdienstleister“.

Hans Peter Doskozil: Wir müssen uns neu definieren. Daher auch der Vorstoß in diesem Sicherheitspaket: Botschaftsüberwachung, kritische Infrastruktur. Das als Aufgaben des Österreichischen Bundesheeres zu definieren, um in seiner Gesamtheit - in einer Wechselwirkung auch mit dem Innenministerium in einer Abstimmung der Fähigkeiten - für Sicherheit für die Menschen in Österreich zu sorgen.

ORF Burgenland: Notwendig dafür ist neues Personal - von 1.000 neuen Soldatinnen und Soldaten war die Rede. Wie soll das gelingen?

Hans Peter Doskozil: Es ist uns dieses Jahr schon eindrucksvoll gelungen. Wir konnten die Aufnahmezahlen verdoppeln, ungefähr 1.000 neue Mitarbeiter in diesem Jahr verzeichnen. Wir müssen dokumentieren, dass wir ein attraktiver Arbeitgeber sind. Wir wollen - wenn Menschen sich dazu bekennen Soldatin oder Soldat zu werden - ihnen anbieten, dass sie lebenslang bei uns arbeiten können. Wir werden bis 2020 insgesamt fast 10.000 Menschen eine Arbeitsstelle bieten können - in verschiedensten Facetten. Sei es bei der Ausbildung bis hin zur Arbeit vor Ort. Eine Herausforderung, der wir uns stellen werden.

Tägliche Turnstunde in ganz Österreich

Im Zuge seines Burgenland-Besuches nahm der Sportminister auch Stellung zur täglichen Turnstunde. Er wolle die tägliche Turnstunde ab nächstem Jahr auf ganz Österreich ausweiten. Es gebe bereits einen einstimmigen Beschluss der Landessportreferenten. „Jedes Bundesland bekennt sich mittlerweile dazu, ab nächsten Schuljahr diese tägliche Bewegungseinheit zu implementieren“, meinte Doskozil.

Die Finanzierung sei für eine österreichweite tägliche Turnstunde bis 2019 gesichert. Danach werde es ein „ganz wesentlicher Punkt“ für ihn sein, das Thema in die nächsten Regierungsverhandlungen einzubringen.

Keine negativen Rückmeldungen aus dem Bgld.

Im Burgenland, wo seit Beginn des Schuljahres 2016/2017 ein Pilotprojekt zur täglichen Turnstunde läuft, gebe es keine negativen Rückmeldungen, berichtete der amtsführende Landesschulratspräsident Heinz Zitz. Fast 80 Prozent der Pflichtschulen hätten sich freiwillig für die Teilnahme an der täglichen Bewegungseinheit entschieden. 180 von 233 Schulen sind laut Zitz dabei. Insgesamt kommen 37 Bewegungscoaches zum Einsatz.

Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) betonte die Bedeutung der täglichen Turnstunde und die „Vorreiterolle“ des Burgenlandes dabei. Es sei geplant, eine zusätzliche Bewegungs-App für die Kinder bereitzustellen.